Am 10. Mai wurde in Berlin Carsten Gansels Buch „Kind einer schwierigen Zeit: Otfried Preußlers frühe Jahre“ (Galiani) vorgestellt. Über die Buchpremiere hatten wir berichtet (hier), aber beim Autor für unser heutiges Autorengespräch noch einmal nachgefragt:
Herr Professor, wie immer zuerst unsere Standardfrage: Worum geht es genau in Kind einer schwierigen Zeit?
Carsten Gansel: Das Buch befasst sich mit dem frühen Preußler, aber es stellt nicht den Erfolgsautor der späten Jahre ins Zentrum, sondern seine Anfänge und seine Biographie. Es geht also im wirklichen Sinne um die Frage nach dem, was man „Herkunft“, „Werdegang“ und „emotional-geistigen Charakter“ nennt.
Wie sind Sie eigentlich auf das Thema gestoßen?
Mir fiel auf, dass über die frühe Zeit, also Kindheit und Jugend sowie Kriegsjahre und Gefangenschaft, so gut wie nichts bekannt war. In einigen Beiträgen hat Otfried Preußler zwar Hinweise zu seiner Kindheit gegeben, und es finden sich sehr spät, also ab Ende der 1980er Jahre, vereinzelte Andeutungen zu Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion. Aber insgesamt waren die frühen Jahre eine terra incognita.
Die Fragen stellte Christian von Zittwitz