Nienke Jos über ihren Thriller "Die Angst der Schweigenden" (Gmeiner) „Es braucht ein neues Genre, denn ich will beides: Thriller und Literatur“

Der neue Thriller Die Angst der Schweigenden (Gmeiner) von Nienke Jos will ein Zeichen setzen. „Hochspannend, grausam, intellektuell“.

Das Ziel ist es, ein neues Genre zu schaffen: Thrilleratur. Anlass für Fragen an die Autorin, der mit ihrem ersten Thriller ein Überraschungserfolg gelang. Bisher erschienen sind im Gmeiner Verlag der Zweiteiler Die Einsamkeit der Schuldigen – Das Verlies und Die Einsamkeit der Schuldigen – Der Abgrund. 

Nienke Jos: „Ich habe plötzlich Literatur erschaffen, weit weg vom Thrillergenre, von der Hetzjagd nach Spannung und einem fulminanten Ende. Und genau das hat mir so enorm gefehlt. Ich habe nach Beendigung meines Romans verstanden: Es braucht ein neues Genre, denn ich will beides: Thriller und Literatur“

BuchMarkt: Worum geht es in dem Buch?

Nienke Jos: Wir haben die längste Nacht unseres Lebens vor uns. Ein Mann und eine Frau, die in einer alten Fabrikhalle scheinbar zufällig aufeinander treffen und sich die Zeit vertreiben. Aus der harmlosen Unterhaltung wird ein Verhör. Ein Verhör, dessen Ausgang über Leben und Tod entscheidet.

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Wie entstand die Idee dazu?

Ich habe nach meinen beiden Thrillern Die Einsamkeit der Schuldigen das Bedürfnis gehabt, etwas Neues auszuprobieren. So schrieb ich zunächst einen Roman. Ein melancholisches, romantisches, trauriges Werk, im Vordergrund die Tiefgründigkeit der Figuren, philosophische Anekdoten, Kindheit. Drei Tage mit Marga hat mich auf ganz besondere Weise berührt. Ich habe plötzlich Literatur erschaffen, weit weg vom Thrillergenre, von der Hetzjagd nach Spannung und einem fulminanten Ende. Und genau das hat mir so enorm gefehlt. Ich habe nach Beendigung meines Romans verstanden: Es braucht ein neues Genre, denn ich will beides: Thriller und Literatur. Warum nicht? Aus dem Roman Drei Tage mit Marga wurde der Thriller Die Angst der Schweigenden. Ein Hybrid für ein neues Genre, das mir immer gefehlt hat: Thrilleratur.

Sind die ersten Sätze beim Schreiben schwieriger oder die letzten?

Weder die ersten, noch die letzten. Aber der Abschied fällt mir schwer. Der Abschied von meinen Protagonisten, die ich nach so langer Zeit ziehen lassen muss. Es sind also nicht die Sätze, die schwerfallen, sondern das Loslassen, das Zuklappen des Laptops, wenn man den letzten Punkt gesetzt hat.

Welche Leserschaft wollen Sie damit ansprechen?

 Leser und Leserinnen, die es mögen, gefordert zu werden, vom Plot und auch von der Sprache. Ein Thriller, in dem Wachsamkeit, Konzentration und Intelligenz noch Platz haben.

Und der Buchhändler, mit welchem Argument kann der das Buch idealerweise verkaufen?

Die Leserschaft bekommt einen Thriller ohne simple Effekthascherei, dafür mit hohem Anspruch.

Welche 3 Wörter beschreiben das Buch perfekt?

 Ich verzichte auf die drei und nehme nur eins: Täuschung

Und privat, was lesen Sie da gerne?

 Ich mag Charlotte Link, ich lese gern Juli Zeh.

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