Katharina Herzog im Autorengespräch über ihren Liebesroman "Der Wind nimmt uns mit" (Rowohlt) „Es geht auch um alternative Lebensformen, unsere heutige Wegwerfgesellschaft und den schönen Schein der sozialen Medien“

Katharina Herzog (c) Casaclick

Unter dem Pseudonym Katrin Koppold hat sie sich bereits in die Herzen vieler LeserInnen geschrieben.  Die Romane Immer wieder Sommer und Zwischen dir und mir das Meer schafften es nach oben auf die Bestsellerlisten. Ihr neues Buch Der Wind nimmt uns mit (Rowohlt) veröffentlicht Katharina Herzog unter ihrem richtigen Namen. Ein Buch für „Leser, die gerne beim Lesen die Seele baumeln lassen und sich für ein paar Stunden vom Alltag wegträumen wollen“, das aber auch in die Tiefe geht. Anlass für Fragen an die Autorin:

BuchMarkt: Worum geht es in dem Buch?

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Katharina Herzog: In Der Wind nimmt uns mit geht es um die Reisebloggerin Maya, die schon sehr viel von der Welt gesehen hat. Nur an einen Ort möchte sie niemals hin: nach La Gomera, denn dort lebt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Maya nur durch einen Zufall erfahren hat, dass sie nicht Karolines leibliches Kind ist, hat sie ihr nie verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie einen flüchtigen One-Night-Stand hatte, hält sich ausgerechnet auf La Gromba auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin und möchte am liebsten so schnell es geht wieder weg. Aber lange kann sie sich dem exotischen Charme der Insel und der seiner schrulligen, aber liebenswerten Bewohner nicht entziehen. Genauso wie ihrem Schicksal, und sie muss feststellen, dass dies die wichtigste Reise ihres Lebens ist.

Wie entstand die Idee zum Buch?

Eine liebe Kollegin, Michelle Schrenk, erzählte mir bei einem Abendessen davon, wie sie während eines Urlaubs ihre erste Liebe auf La Gomera kennengelernt hatte. Sofort war ich fasziniert von der Insel, über die ich vorher kaum etwas wusste: von den Künstlern und Aussteigern, die es dorthin verschlagen hat, von den alternativen Lebensformen, dem Kontrast zwischen den Nebelwänden im Inselinnern und der trockenen Küste. Parallel dazu hatte ich zu dieser Zeit sehr viele Reiseblogs gelesen, und einige Betreiberinnen öffneten sich ihrer Leserschaft, erzählten von dem Konflikt zwischen Fernweh und dem Gefühl nie anzukommen.

Welche Leserschaft soll angesprochen werden?

Leser, die gerne beim Lesen die Seele baumeln lassen und sich für ein paar Stunden vom Alltag wegträumen wollen.  Die aber auch einen gewissen Tiefgang beim Lesen schätzen. Denn mein Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte, es werden darin Themen behandelt wie alternative Lebensformen, unsere heutige Wegwerfgesellschaft, den schönen Schein der sozialen Medien, dem wir alle nur allzu leicht verfallen, und es geht darum, dass es letztlich nicht nicht das Blut ist, dass Menschen zu einer Familie macht, sondern die Liebe.

Und der Buchhändler? Mit welchem Argument kann der das Buch am besten verkaufen?

Perfekte Urlaubslektüre, die mehr ist als nur Eskapismus: eine Geschichte mit Leichtigkeit und Tiefe, die ein sonniges Gefühl im Herzen hinterlässt.

Wird es eine Fortsetzung geben?

Nein, ich bin kein Freund von Fortsetzungen, denn ich gebe mir immer sehr viel Mühe, meinen Figuren ein schönes Happy End zu bescheren. Und das möchte ich nur ungern wieder zerstören.

Was lesen Sie privat aktuell/gerne?

Auf ein bestimmtes Genre bin ich nicht festgelegt. Ich lese buntgemischt. Ein bisschen mehr als allen anderen Genres gehört mein Leseherz aber den Jugendromanen. Ich finde es toll, dass bei Jugendlichen noch nicht verbaut ist, dass sie noch nicht so viele Altlasten mit sich herumschleppen und vieles zum ersten Mal erleben. Natürlich ist diese Zeit des Heranwachsens mit Unsicherheiten verbunden, aber es liegt auch ein unglaublicher Zauber darin, dass zu dieser Zeit theoretisch noch alles möglich ist.

Letzten Freitag sprachen wir mit Gabriele Borgmann über ihr Buch Venus AD

 

 

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