Günter de Bruyn ist tot. Der in Berlin geborene Autor, der 2002 mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet wurde, starb am 4. Oktober im Alter von 93 Jahren..
Vieler seiner realistisch geprägten Werke setzten sich kritisch mit dem Leben in der DDR auseinander. Von 1974 bis 1982 war er Mitglied im Präsidium des PEN-Zentrums der DDR. Im Oktober 1989 lehnte er die Annahme des Nationalpreises der DDR ab, unter anderem wegen der „Dialogunfähigkeit“ der Regierung.
De Bruyn kam als jüngstes von vier Kindern eines katholischen Übersetzers und einer protestantisch geprägten Heimarbeiterin zur Welt. 1943 wurde er als Luftwaffenhelfer zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Lehrer in einem Dorf bei Rathenow, war ab 1953 in Berlin Mitarbeiter am Zentralinstitut für Bibliothekswesen.