Maite Kelly über ihr Kinderbuch "Püttchen und der Himmelskönig" (Herder) „Süß, herzstärkend und warm“

Maite Kelly

„Ich betone schon, seit eh und je, dass ich zuerst eine Schreiberin bin und dann eine Sängerin. Nichts ist schöner für mich, als wenn Worte eine Geschichten erzählen können, die für den Leser lebenslang Bedeutung haben“, sagt Maite Kelly, die bei Herder ihr Kinderbuch Püttchen veröffentlicht hat, in dem es vor allem um eines geht: Geborgenheit. Anlass für Fragen:

 

BuchMarkt: Worum geht’s in Püttchen und der Himmelskönig?

Maite Kelly: Um Püttchen – ein kleines Engelchen und um den Himmelskönig, bei dem das süße und freche Himmelswesen einen ganz besonderen Platz im Herzen hat und das ihn alles über Gott und die Welt fragen darf.

Was macht dieses Bilderbuch so besonders?

Die Resonanz ist sehr groß. Ob Groß oder Klein, es ist ein Buch, das das Herz stark macht. Es ist ein Bilderbuch der Geborgenheit.

Ist es also auch und vor allem ein Buch für sehr gläubige Menschen?

Es ist vorerst eine zeitlose Geschichte, bei der die Innigkeit beider Charaktere im Vordergrund steht. Da haben die Anspielungen an das Alte Testament in der Fantasie dieses literarischen Wesens eher eine metaphorische Rolle.

Es gibt ja viele Kinderbücher zum Himmel und über Gott. Wieso ist diese Geschichte aus Ihrer Sicht anders und so berührend?

An den Resonanzen meiner Leser spüre ich das Püttchen nicht einfach ein Engel ist. Püttchen hat einen Namen und einen ganz eigenen Charakter, der den Lesern einfach zu Herzen geht. Ähnlich wie der Charakter auch mich berührt hat beim Schreiben.

Sie sind ja vor allem als Sängerin berühmt geworden. Wann haben Sie gemerkt, dass auch das Schreiben eine große Leidenschaft ist?

Ich habe mit acht Jahren meine ersten Lieder und Kinderreime geschrieben, mit zwölf hatte ich meine Erstveröffentlichung, mit dreizehn verkaufte sich Roses of Red als Single allein in Deutschland 800.000 mal. Mein Vater sagte, dass ich die Gabe zum Schreiben habe und als ich mit zwanzig Jahren einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen habe und sie veröffentlicht wurden, war der Weg vorgezeichnet. Ich betone schon, seit eh und je, dass ich zuerst eine Schreiberin bin und dann eine Sängerin. Nichts ist schöner für mich, als wenn Worte eine Geschichten erzählen können, die für den Leser lebenslang Bedeutung haben.

Wieso haben Sie sich hierbei von Anfang an auf das Schreiben von Kinderbüchern konzentriert?

Die Kunst der Kurzgeschichte ist ein ganz eigenes Genre und fordert eine eigene handwerkliche Gabe, bis dato fühlte ich mich dazu berufen.

Sie haben das Buch gemeinsam mit der Illustratorin Joelle Tourlonias entworfen. Wie entstand diese Zusammenarbeit?

Erst wenn das Manuskript fertig ist und ich ein Storyboard gekrizelt habe, gehe ich zu Joëlle und wir sprechen die weiteren Details ab. Mein Rohmanuskript enthält die Beschreibung der Räumlichkeiten, so weiß sie ganz genau, wo die ursprüngliche Inspiration beim Schreiben war, sie setzt dies dann 1 zu 1 um. Bei Püttchen gibt es drei Instanzen, nach denen Joëlle und ich aus dem Roh-Storyboard ein finales Storyboard gemacht haben. Dann kam die Umsetzung auf die dritte Dimension. Und da hatten wir das große Glück, Robert Scheffner – einen Meister der 3-D-Illustration zu haben. Er baut, modelliert, malt, filmt und fotografiert, sodass das Gesamtwerk Püttchen global in der Kinderliteratur noch ein Pionier-Projekt ist. Wir würden gerne die literarische Tiefe, die inspiriert von den großen Meistern ist in die Zukunft bringen, die unvermeidbar mit der Digitalisierung verbunden ist.

Ist es eine besondere Herausforderung sich so abzustimmen, dass Text und Bild am Ende harmonieren?

Das Geheimnis von Püttchen ist, dass wir drei uns künstlerisch auf Augenhöhe treffen und Vertrauen in das handwerkliche Können eines jeden einzelnen haben. Wir lieben, was wir tun, wir leben das was wir tun und glauben an das, was wir machen.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch im Laden gut verkaufen?

Es gibt viele Bücher auf dem Markt zu den Themen Mut, Selbstfindung und Identität – und das ist auch gut so. Dennoch ist Geborgenheit essenziell für das Urvertrauen in sich selbst und die anderen und beim Lesen dieses Buches können Kinder und Eltern Momente der Innigkeit, der Wärme und der Geborgenheit erleben.

Fallen Ihnen drei Wörter ein, die das Buch ideal beschreiben?

Süß, herzstärkend und warm

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