Das Sonntagsgespräch „In jedem Kind steckt ein Genie!“: Thomas Käsbohrer über das Bausatzkonzept von FRANZIS

Vor ein paar Monaten hatten wir im BuchMarkt-Heft über den Ausbau der Franzis-Serie „Abenteuer Elektronik“ berichtet und über die Chancen, damit neue Kundengruppen für den traditionellen Buchhandel zu erreichen. Die Franzis-Handelsvorschau dafür trug den Slogan „In jedem Kind steckt ein Genie“ – was der Verlag mit seinem Bausatzprogramm beweisen will.

Jetzt sind die neuen Baukästen ausgeliefert – Anlass für dieses Gespräch mit Franzis-Geschäftsführer Thomas Käsbohrer über die Lust der Männer am Basteln (und der Buchhändler am Umsatz):

Thomas Käsbohrer: „in jedem Kind steckt ein Genie – Chance für neuen Umsatz“

Herr Käsbohrer, mit Ihrer Serie „Abenteuer Elektronik“ haben Sie sich vom klassischen Fachbuch-Publikum entfernt, um gezielt Kinder anzusprechen. Warum das?

Thomas Käsbohrer:] Seit fünf Jahren können wir mit unseren Lernpaketen nicht nur die Rückläufe auf dem Fachbuchmarkt kompensieren. Wir verzeichnen sogar ein beeindruckendes Wachstum im Bereich Fachwissen. Durch unsere Lernpakete hat das Thema Elektronik enorm an Attraktivität gewonnen. Diese Freude an Elektronik wollten wir auch an Kinder weitergeben.

Wollten Sie also nur an einer weiteren Stelle Umsatz generieren?

Die Serie „Abenteuer Elektronik“ entstand nicht aus Gründen der Umsatzsteigerung. Die Idee hatte ich vielmehr, weil ich selbst früher viel mit meinem Sohn experimentiert und gebastelt habe. Er hatte weder Sinn für Bücher, noch für Technik, deshalb wollte ich ihn spielerisch mit den Grundlagen der Technik in Berührung bringen. Inzwischen studiert mein Sohn erfolgreich Physik. Das hat niemand erwartet. Dadurch kam ich auf die Idee, dass vielleicht mehr Kinder sich für das imageschwache Metier Technik interessieren würden, wenn sie nur früh – und vor allem: spielerisch – an das Thema herangeführt würden.

Auf der Frankfurter Buchmesse haben Sie ein neues Forma vorgestellt: Kleine Boxen mit drei bis vier Projekten. Für welche Zielgruppe sind die gedacht

Sie meinen sicher unsere SmartKids-Reihe. Dabei haben wir uns verschiedene Themenbereiche überlegt, z.B. „Geisterstunde“ oder „Pirateninsel“, und dazu drei bis vier elektronische Projekte gesammelt. Abenteuer Elektronik haben bis jetzt viele Eltern gekauft, in der Hoffnung, ihre Kinder auf eine erfolgreiche Ingenieurskarriere oder ähnliches vorzubereiten. Unser Anliegen ist aber, die Kinder dafür zu begeistern, die Welt der Technik auf eigene Faust zu erforschen und aktiv zu gestalten. Deshalb wollen wir ein Produkt schaffen, das sich die Kinder selbst leisten können. Die SmartKids-Reihe ist mit 14,95€ deutlich günstiger als das große Baubuch – dafür reicht auch ein kleines Taschengeld.

Wieso gerade Boxen und nicht einfach ein kleineres Buch?

Die Boxen haben viele Vorteile. Sie sind klein und handlich, lassen sich also in Rucksäcken und Taschen verstauen, ohne dass etwas kaputt geht. Außerdem kann man nach dem Spielen alles wieder in der Box verstauen, wie bei einem Puzzle.

Wo sehen Sie die SmartKids-Reihe im Buchhandel?

Auf einem großen Tisch mit dem Motto „Kinder-Kreativwerkstatt“ , wie wir die am Messestand auch präsentiert hatten. Denn das Publikum für unser Kinderbuch-Portfolio unterscheidet sich erheblich von unseren Fachbuch-Kunden. Die Abenteuer-Elektronik-Reihe ist eine wunderbare Beschäftigung für die ganze Familie. Sie wird dort gekauft, wo ein Vater nach einem passenden Geschenk für den Sohn sucht, oder eine Mutter ein spannendes Spielzeug für Ihre Tochter. Und mit den neuen SmartKids-Boxen eben auch dort, wo ein Kind in den Regalen stöbert und dann mit einer tollen Überraschungskiste nach Hause geht…

Also in ganz normalen Buchhandlungen…

Ja, das wünsche ich mir. Ich möchte nicht nur beweisen, dass der örtliche Handel damit prima Umsatz macht, sondern dass in jedem Kind ein Genie steckt…

… wie auch in jedem Mann ein Kind – das hatten sie ja auch als Slogan am Stand.. Ich fühlte mich verstanden, möchte alle diese Bausätze haben, mir auch mal mein eigenes Radio bauen.

Die Fragen stellte Christian von Zittwitz

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