Manfred Keiper verkauft Bücher mit spürbarer Überzeugung Manfred Keiper (60)

Manfred Keiper macht mit Leidenschaft eine „andere Buchhandlung“

Heute feiert Manfred Keiper seinen 60.Geburtstag. Michael Menard gratuliert dem Vollblut-Buchhändler zum runden Geburtstag:

„Bücher verkaufen, um Kulturarbeit zu machen“, so hat Manfred Keiper einmal beschrieben, was „die andere Buchhandlung“ in Rostock seit 27 Jahren macht. Ist das aber nicht, streng nach Perthes, die Arbeit jedes Sortiments, das für seine Kunden das passende Angebot auswählt und ihnen besorgt, was nicht am Lager ist?  Manfred Keiper sieht es umfassender und setzt dafür deutliche Zeichen.

Seit 16 Jahren führen er und zwei Mitstreiter den Vorlesewettbewerb „Lesewürmer“ in den Grundschulklassen eins bis vier durch. In der sechsten Klasse seien die Messen schon gesungen, was die Lesemotivation anbelangt. Den Anfang machten drei Rostocker Grundschulen, und heute nehmen aus Stadt und Landkreis Rostock 30 bis 40 Schulen am bundesweit größten Wettbewerb dieser Art teil. Eine Riesenleistung, und das ohne hauptamtlichen Apparat. Eben „Bücher verkaufen, um Kulturarbeit zu machen“.

Auch in der Branche engagiert er sich. Er war bis 2011 sechs Jahre lang Mitglied im Sprecherkreis des AKS, und seit 2006  ist er Mitglied des Sortimenterausschusses.

Darin, wie Manfred Keiper das macht, drückt er für mich die Spannung zwischen  Pragmatismus und Prinzipienfestigkeit aus, die für ein Ehrenamt in einem Verband mit drei Sparten und Unternehmen von klein bis groß unvermeidlich ist.

Die eine Seite: Die Konsensfindung zwischen den unterschiedlichen Interessen ist der Kitt, der das Ganze zusammenhält, weil alle wissen, dass sie gemeinsam mehr erreichen als beim getrennten Marschieren. Über das Strukturelle hinaus wollen aber auch die Menschen Ergebnisse dafür sehen, dass sie ihre Zeit für ein Ehrenamt opfern, denn sonst wäre sie vergeudet. Daher wächst auch individuell die Bereitschaft zu pragmatischem Handeln, denn niemand kann erwarten, dass die Mitglieder der jeweils anderen Sparten alle vom Saulus zum Paulus werden und vollständig die Position der eigenen Sparte übernehmen.

Ich hatte lange genug selbst ehrenamtlich im Börsenverein zu tun, um über diesen Pragmatismus ohne jeden kritischen Unterton zu sprechen.

Es gibt aber auch die andere Seite: Ohne Prinzipien kann Pragmatismus beliebig werden, und deshalb braucht man wie das Salz in der Suppe immer mal wieder eine Stimme, welche die Grundsätze ausspricht. Die pflegt Manfred Keiper zu erheben. Wie bei der richtigen Suppe sind auch in den ehrenamtlichen Gremien die Geschmäcker beim Salzen verschieden – das gehört eben zur notwendigen Spannung zwischen beiden Seiten.

Zum 60. alles Gute, Manfred! Dein

Michael

Kontakt: keiper@anderebuchhandlung.de

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