Das Sonntagsgespräch Mathias Voigt: Barrieren zwischen der analogen und der digitalen Welt abbauen!

Mit future!publish geht am 28. und 29. Januar in der Urania in Berlin ein neuer Kongress an den Start, der sich dem „Publizieren und innovativen Marketing- und Verkaufsstrategien in der Buchbranche“ widmen will.
Veranstalter ist die Berliner PR-Agentur Literaturtest. BuchMarkt hat Geschäftsführer Mathias Voigt zu dem neuen Format befragt.

Mit welchen inhaltlichen Aspekten wollen Sie Ihr Publikum ansprechen?

Mathias Voigt
© Sabine Felber

Mathias Voigt: Unser Motto lautet „Mindflow – Workflow – Networking“. Wir wollen neue Ideen liefern für das Verlegen, das Marketing, den Verkauf von Büchern und E-Books.

Wie sehen die neuen Ideen aus?

Wir wollen den Blick über den Tellerrand ermöglichen und betrachten, was in anderen Branchen der Kreativwirtschaft läuft; wir wollen überlegen, wie in fünf oder zehn Jahren gelesen, verlegt, verkauft wird (Mindflow). Wir wollen ganz konkret schauen, welche Konsequenzen sich daraus für die tägliche Arbeit in den Verlagen und in den Buchhandlungen ergeben (Workflow). Wir wollen die Teilnehmer und Referenten in produktiven Austausch bringen – durch partizipative Formate beim Kongress selbst, aber auch durch eine hoffentlich tolle Abendveranstaltung (Networking).

Was ist konkret geplant?

Es sind Veranstaltungen geplant zu Berufsbildern der Zukunft, zum Change Management in den Unternehmen, zu neuen Erlösmodellen im Buchverkauf, zu Start-ups und neuen Geschäftsmodellen. Wir haben aber auch „erwünschte Brüche“ im Programm: Ein Buchhändler wird berichten, warum er keine E-Books in seinem Laden verkauft. Wenn wir übergeordnet einen Wunsch frei hätten, wäre es der, dass unser Kongress dazu beiträgt, die Barrieren zwischen den Vertretern der analogen und der digitalen Welt abzubauen.

Worin sehen Sie dabei augenblicklich die größten Herausforderungen?

Es sind wahrscheinlich die Herausforderungen, die mit jedem Wandel einhergehen: Die „analogen Traditionalisten“ haben gute Gründe, ihr Geschäft wie bisher zu betreiben. Ich zitiere sinngemäß den Vertriebsleiter eines Verlags, der sagte, für einen minimalen Digitalumsatz würde er nicht maximale Zeit aufwenden. Die „digitalen Modernisierer“ haben ebenfalls gute Gründe, Innovation einzufordern. Denn die Unternehmen müssen auf veränderte Lesegewohnheiten, neues Einkaufsverhalten usw. unbedingt eingehen! Hier zumindest für etwas mehr Durchlässigkeit zu sorgen: das wäre ein tolles Ergebnis unseres Kongresses! Ob das geklappt hat, kann ich aber erst danach sagen.

Veranstaltungen über neue Geschäftsmodelle und Strategien sind nicht neu. Brauchen wir einen weiteren Kongress zu dem Thema?

Diese Frage hat uns bei der Konzeption des Kongresses natürlich auch stark beschäftigt. Knapp drei Wochen vor der ersten. future!publish können wir sagen: ganz offensichtlich ja! Wir rechnen mit gut 250 Teilnehmern, vielleicht werden es sogar noch ein paar mehr. Das zeigt doch, dass das Interesse in der Branche da ist. Wir haben, wie wir finden, tolle Speaker und interessante Themen und sind sehr optimistisch, dass der Kongress den Besuchern einiges bieten wird.

Welche Zielgruppen möchten Sie erreichen?

Die Anmeldungen spiegeln die ganze Bandbreite unserer Branche: Wir erwarten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den großen, mittleren und kleineren Publikumsverlagen, Gäste aus dem Fachbuch- und Schulbuchmarkt und Kolleginnen und Kollegen aus dem Buchhandel. Darüber hinaus sind Dienstleister vertreten, von E-Book-Dienstleistern bis hin zu Redaktions- und Lektoratsbüros. Ganz wichtig: Mit unseren Uni-Kooperationen und vor allem durch unser 99-Euro-Ticket wird auch der Nachwuchs da sein. Darüber freuen wir uns sehr!

Und aus welchen Abteilungen in den Unternehmen kommen die Teilnehmer?

Auch hier geht es erfreulich „heterogen“ zu: Von den Geschäftsführern und Verlagsleitern, Vertriebsmitarbeitern und Kollegen aus den Business-Development- und Digital-Abteilungen über Marketing- und Onlinemarketing-Verantwortliche bis hin zu Pressesprechern sind „alle“ mit dabei.

Man kennt Literaturtest als PR-Agentur für die Buchbranche. Wie kommt es, dass Sie jetzt unter die Kongressveranstalter gehen?

Wir wurden vom Berlin-Brandenburger Landesverband des Börsenvereins angesprochen und waren begeistert von der Idee, einen solchen Kongress zu veranstalten. Dann musste alles sehr schnell gehen. Denn von den ersten Gesprächen bis zur Realisierung blieben uns nur wenige Monate Zeit.

Wieso trauen Sie sich ein solches Mammutprojekt überhaupt zu?

Seit über 15 Jahren geht es bei Literaturtest darum, Bücher und Autoren, Verlage und Buchhandlungen „sichtbar“ zu machen – mit Pressearbeit, mit Buchtrailern, mit Marketing und Werbung. Seit einiger Zeit geben wir unser Wissen auch in Form von Beratungen, Kreativtrainings u. ä. weiter. Da erschien uns der Schritt, unter die Kongressveranstalter zu gehen – zumal innerhalb der Buchbranche, gar nicht mehr so weit. Außerdem haben und hatten wir tolle Unterstützung durch einen hochkarätigen Beirat, in dem die Perspektiven der Verlage, des Buchhandels und auch der Dienstleister vertreten sind.

Wer unterstützt den Kongress darüber hinaus?

Zu den engen Kooperationspartnern der future!publish gehören neben dem Landesverband Berlin-Brandenburg des Börsenvereins die Frankfurter Buchmesse, die MVB und das Forum Zukunft des Börsenvereins sowie das „Projekt Zukunft“ des Landes Berlin. Für Sponsorings konnten wir interessante Dienstleister der Branche gewinnen. Darüber hinaus gibt es Kooperationen mit den einschlägigen Studiengängen der Universitäten. Und wir haben zum Beispiel das Öko-Institut dabei, das eine vom Bildungs- und Forschungsministerium geförderte Studie zum „papierlosen Lesen“ erarbeitet.

Können sich kurzentschlossene Interessenten eigentlich noch anmelden?

Natürlich! Die virtuellen Ticketschalter sind bis ganz kurz vor Beginn des Kongresses geöffnet und wir freuen sehr auf weitere Buchungen unter www.futurepublish.berlin/tickets.

Links:
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