Michael Tochtermann, zuletzt Verleger des Verlags „Wirtschaft und Finanzen“ und zuvor viele Jahre als Buchwerber eng mit dem damals in Düsseldorf ansässigen Econ Verlag und dessen charismatischen Verleger Erwin Barth von Wehrenalp verbunden, wird heute 80 Jahre alt.
Damit ist Michael jetzt der erste der Freunde aus meinem Jahrgang, die in diesem Jahr diesen runden Geburtstag feiern. Das ist Anlass ihm zu gratulieren – und mir für seine Freundschaft, die ihren Anfang schon in seiner Zeit zuvor als Werbeassistent bei Ullstein genommen hatte.
Die ist mit vielen Erinnerungen an unsere Jugendjahre verbunden, das Umfeld bei Econ hat uns ja beide geprägt. Und jetzt, da er und seine Frau Ingrid wieder in meiner Nähe leben, haben wir auch die Möglichkeit, uns ohne großen Aufwand zu treffen und (Veteranen erzählen ja gerne vom Schützengraben) in unseren Erinnerungen zu kramen. Erst vor ein paar Tagen habe ich sie wieder mal besucht und beiden vorgeschwärmt, wie toll die Zeit mit ihrer Tochter Jessica war, die ich von Klein auf kannte und die später meine Assistentin war.
Das eine oder andere hatte ich an dieser Stelle hier ja schon mal aufgeschrieben (kann man hier nachlesen) – deswegen nur eine kleine Anekdote aus unseren Anfängen:
Es muss die Buchmesse 1972 gewesen sein, als Michael noch bei Ullstein war. Meine spätere Frau (sie war damals für das Anzeigengeschäft bei BuchMarkt verantwortlich) und ich hatten Herrn Tochtermann in eine Apfelwein-Kneipe nach Sachsenhausen eingeladen, das war damals fur uns schon die große weite Welt. Es war eine fröhliche Runde und unser potentieller Anzeigenkunde konnte es sich nicht verkneifen, meine Anzeigenleiterin wiederholt mit „Trotzköpfchen“ anzusprechen. Dörthe hatte wohl vage davon gehört, dass junge Frauen sich bestimmte Anzüglichkeiten nicht mehr anhören müssten (von mir hatte sie das nicht) und kündigte ihm harte Konsequenzen an: „Herr Tochtermann, wenn Sie noch einmal Trotzköpfchen zu mir sagen, haben Sie mein Glas Apfelwein im Gesicht“. Heute weiß ich, dass Michael sich schon damals gern auf gefährliches Pflaster wagte. Er kam aber nur bis „Tro…“
Michael, behalt Dir Deine Lebensfreude und Deine Lust am Widerspruch und deine Neugierde. Lass uns noch lange gemeinsam lange jung bleiben.
Dein Christian
Kontakt: m-tochtermann@t-online.de
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