Runde Geburtstage Peter Mathews (70)

Peter Mathews (c) Cyril Schirmbeck

Gestern ist Peter Mathews siebzig Jahre alt geworden. Als Werbeleiter bei Rowohlt – da haben wir uns kennengelernt – war er Erfinder der Rowohlt Revue. Er wurde dann Verleger bei Rowohlt, danach Literaturagent, ist aber jetzt seit über 15 Jahren freier Autor. Als solcher hat er seinen Freunden ein seltenes Geschenk gemacht: Ihnen hat er seinen Lebensroman Deichkind Moses geschenkt, nur hundert Exemplare hat er davon gedruckt.

Das verrät das Impressum des von Max Bartholl (damals mit ihm bei Rowohlt) edel und selten schön gestaltetem und von Rüdiger Dammann redigierten Bandes, zu dem Axel Scheffler die Zeichnung eines auf den (Lebens)Wellen tanzendem Papierschiffchens beigesteuert hat.

Als ich sein Geschenk aufschlug wurden Erinnerungen wach: An Peters überbordende Ideen, an seine Kreativität, an die von ihm für Rowohlt damals (gemeinsam mit Norbert Klugmann) herausgegeben Krimi-Jahrbücher Schwarze Beute, an ihre gemeinsamen Krimis, an seine großartige Biografie Harro Harring – Rebell der Freiheit, aber auch an seine Enttäuschungen: Etwa daran, dass er für einen großen Verlag ein ebenso großartiges neues Buchprogramm vorbereitet hatte, für das seinem Auftraggeber dann kurz vor dem Start aber der Mut fehlte. Und an seine Fähigkeit, aus seinen Texten immer auch kleine Kunstwerke zu  machen.

Das spürt man auch an jeder Seite seines Lebensbuches: Dieses Buch ist nur für dich und für Euch, meine Liebsten, meine Freunde, Brüder und Schwestern. Als Geschenk von mir zu meinem Siebzigsten. Ein Dankeschön für Eure Liebe, Nachsicht und Freundschaft. Für niemanden sonst. Außer mich selbst. Ich wollte auch mal zusammen mit Schiffen und Deich  in einem Buch vorkommen.“  

Peter, das hat mich gestern Abend gerührt. Und jetzt weiß ich, warum Du mich einmal in Hamburg zur „Strandperle“ geschleppt hast – es war wohl der kürzeste Weg ans Wasser. Heute Abend will ich weiter darüber lesen, warum es Dich immer magisch ans Wasser gezogen hat. Und ich freue mich, dass Dein Lebensbuch noch nicht abgeschlossen ist, wie Du schreibst: „Obwohl ich zu lange an diesem Buch gearbeitet habe, werdet Ihr feststellen, es ist nicht fertig, es gibt noch was. Das Unerwähnte, Nicht erzählte. Unser Geheimnis“.  

Ach ja, Du schreibst auf der letzten Seite: „Wird fortgesetzt, bald“. Ich würde gern aber auch bis zu Deinem 80. Geburtstag damit warten, das wäre wieder ein Geschenk.

Dein Christian

Kontakt: mail@petermathews.de

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