"Sie bleibt die kluge Mahnerin für offene Diskussionen" Ruth Klinkenberg (70)

Ruth Klinkenberg

Heute wird Ruth Klinkenberg 70 Jahre alt. Der Berliner Buchhändlerin gratuliert Irmgard Clausen:

Mit großer Freude und größter Hochachtung gratuliere ich Ruth Klinkenberg zum 70. Geburtstag. Seit 1969 lebt die Buchhändlerin in Berlin, arbeitet in der renommierten literarischen Marga Schoeller Bücherstube, deren Geschäftsführerin sie 1979 wird und deren Geschicke sie bis heute zusammen mit einem Kollegenteam lenkt – inzwischen als Mitgesellschafterin. Bemerkenswert ist Ruth Klinkenbergs enormes ehrenamtliches Engagement für unsere Branche.

Ab 1986 ist sie im Vorstand des Berliner Buchhandels, von 1991 bis 1997 als Vorsitzende des Landesverbands Berlin-Brandenburg. In dieser Zeit darf ich zwei Seminare für Sortimenter in Berlin durchführen. Dabei lerne ich Ruth kennen und ihren Einsatz für Weiter- und Fortbildung besonders im Sortiment, denn die Situation des Berliner Buchhandels hatte sich nach der Wende fundamental geändert – im Osten wie im Westen.

Auch in Frankfurt am Main leistet Ruth beste Arbeit: Sie wird 1988 in den Sortimenter-Ausschuss gewählt und gehört von 2007-2009 zum Vorstand des Ausschusses. Das Gewicht des Sortiments im Börsenverein zu stärken, das ist für sie eine der wichtigsten Aufgaben.

Diese Aufgabe trägt sie vorbildlich auch in die Abgeordnetenversammlung des Börsenvereins. Unermüdlich stärkt sie die Position des Buchhandels, findet Verständnis für die Verlagsseite, bleibt offen für die rasanten Entwicklungen in den Sparten, ist achtsam bei riskanten Entscheidungen und hat einen sicheren Instinkt für drohende Fehlentwicklungen.

Insgesamt 18 Jahre gehört sie der Abgeordnetenversammlung an – sechs Jahre davon als Vorsitzende. Sie ist selten laut geworden, aber auf ihre stille, bestimmte Art konnte sie sehr deutlich werden und der Branche ins Gewissen reden.
Immer noch sehe ich Ruth bei der letzten Abgeordnetenversammlung 2007: Sie mahnt die Kolleginnen und Kollegen aller Sparten des Buchhandels, diese Möglichkeit des demokratischen Miteinanders, das Instrument des Austausches und der offenen Worte nicht leichtfertig zu riskieren.

Ruth Klinkenberg 1979 in der Marga Schoeller Bücherstube, als Angestellte sieben Jahre nach dem Eintritt ins Unternehmen

Doch die Weichen werden anders gestellt: im November 2007 tagt im Frankfurter Börsenverein das erste Branchenparlament, dem Ruth bis 2012 angehört. Sie bleibt die kluge Mahnerin für offenen Diskussionen. Sie will, dass die Belange des Sortiments gehört werden – und meldet sich mutig und beherzt zu Wort.
Im Frühjahr 2007 gründet sich im Sortimenter-Ausschuss der Arbeitskreis Leseförderung, dem Ruth ebenfalls angehört. Sie weiß um die wichtige kulturpolitische Rolle des Sortiments und kennt den enormen Einsatz der kleinen und mittleren Sortimente für die Leseförderung. Diese Kompetenz nach außen zu tragen, sie im Verband und in der Öffentlichkeit zu stärken, ist ihr Anliegen.

Ist es nicht unglaublich, wieviel Leidenschaft und Einsatz in dieses Buchhändlerinnen-Leben hinein ging? Sie bekam dafür hohe Auszeichnungen, wurde 2007 geehrt mit der Goldenen Nadel des Börsenvereins, bekam 2012 die Friedrich-Perthes-Medaille, wurde Ehrenmitglied in ihrem Landesverband. Diese Ehre gebührt derzeit nur noch dem Verleger Klaus Wagenbach.

Liebe Ruth, ich hoffe, Du staunst selber über Dein reiches, vielfältiges, buntes Leben. Ich wünsche Dir, dass es bunt bleibt, dass Du gesund und fröhlich viele glückliche Jahre vor Dir hast. Und dass Ihr – Du und Dein Mann Detlef Bluhm – dieses Glück und Eure Zeit rundum genießt.
In herzlicher Verbundenheit: Deine Irmgard

Kontakt: r.klinkenberg1947@gmail.com

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