"Sie war eine der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit" Silvia Bovenschen

Die Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Silvia Bovenschen ist am Abend des 25. Oktober 2017 in Berlin im Alter von 71 Jahren gestorben.  Silvia Bovenschen wurde am 5. März 1946 im oberbayerischen Point geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Frankfurt am Main, wo sie mit einer später berühmt gewordenen Arbeit über „Die imaginierte Weiblichkeit“ promovierte. Ihr 2006 erschienenes Buch „Älter werden“ war auch beim breiteren Publikum ein großer Erfolg. Zuletzt erschien „Sarahs Gesetz“, ein Buch über ihre Freundschaft mit der Malerin Sarah Schumann. Vor wenigen Wochen brachte sie ihren neuen Roman zum Abschluss: „Lug und Trug und Rat und Streben“ wird bei S. Fischer erscheinen.

Jörg Bong, der verlegerischer Geschäftsführer der S. Fischer Verlage, erinnert:
„Silvia Bovenschen war eine der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit – und noch viel mehr als das. Sie hat eine ganze Generation von Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlern, von Kritikerinnen und Kritikern tief geprägt. Sie hat vielen Autorinnen und Autoren geholfen – und unzählige inspiriert.
Sie war eine brillante Philologin und ​faszinierende akademische Lehrerin​​. Seit den siebziger Jahren war sie eine der bedeutendsten kritischen ​Denkerinnen der Bundesrepublik, ​die sich durch große Eigenständigkeit, scharfe Weitsicht, leidenschaftliche Kraft und energisches Engagement auszeichnete.​
Sie war aber eben auch eine große Schriftstellerin. Aus essayistischen Formen entwickelte sie über die Jahre ein genuin dichterisches Schreiben. Eine Verbindung von höchster Sprachkraft, ungeheurem Gedankenreichtum – und intelligentem Humor.​ Die deutsche Literatur verliert eine ihrer Größten.“

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