Runde Geburtstage Stephanie Mair-Huydts (60)

Stephanie Mair-Huydts und Martin Spencker

Stephanie Mair-Huydts wird heute 60 Jahre alt. Der Verlegerin gratuliert Martin Spencker zum runden Geburtstag:

Die Fähigkeiten und Qualitäten von Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern offenbaren sich nicht bei lauem Wind von achtern. Sondern im Sturm, wenn bei hohen Wellenbergen und herabgesetzter Sicht, mit stark gerefftem Segel hart am Wind Kurs gehalten werden muss. Als Ende Januar 2020 COVID-19 auch Europa erreicht hatte, wurden wir alle von diesem Sturm überrascht. Während aber die meisten Verlage nach dem Schrecken der ersten Bö beidrehen oder gar vom pandemischen Konsumverhalten profitieren konnten, begann für das Reisesegment und damit auch für MairDumont, also dem Verlag, der diesen Markt definiert, ein Törn, der unter anderer Führung das Ende dieses stolzen Unternehmens bedeutet hätte.

Aber MairDumont wird von der richtigen Person geführt: Mit großem Respekt, der regelmäßig in blanke Bewunderung umschlägt, können wir beobachten, wie Stephanie Mair-Huydts mutig, entschlossen und zielstrebig das Familienunternehmen in den Hafen steuert. Die Umsatzeinbrüche konnten wir an den Media-Control-Zahlen ablesen. Ausmalen, was das bedeutet, wenn man jeden Tag wieder aufs Neue Mut schöpfen und Rückschläge verdauen muss, konnten wir uns nicht.

Am verblüffendsten war aber, mit welcher Ruhe diese kluge und herzenswarme Frau die Krise meisterte, die ihr viele schwierige Entscheidungen abverlangte. Das gelingt nur Menschen, die ganz bei sich sind und einem ausgesprochen stabilen inneren Kompass folgen können.

So wurde Stephanie erneut zum role model unserer Generation: Sie führte uns vor, was Unternehmertum wirklich bedeutet. Wir kannten und bestaunten sie schon lange als unermüdliche Innovatorin, die die von ihr schon als Jung-Verlegerin verantworteten Marco-Polo-Reiseführer in kürzesten Zyklen einem regelmäßigen, sehr gründlichen Relaunch unterzog. Hinter ihrem Rücken fragten wir uns: Wie macht sie das nur? Die letzte Auflage kann doch noch gar nicht abverkauft sein? Aber es ist eben diese konsequente Orientierung an Kundenbedürfnissen und Trends, nicht an Lagerbeständen, weshalb die Reihe so erfolgreich geblieben ist.

Beeindruckt hat mich insbesondere, wie Stephanie Familie und Karriere miteinander verbunden hat. Tätig wie sie ist, bringt Stephanie ihre entsprechenden Erfahrungen noch heute – die eigenen Kinder sind längst erwachsen und selbständig – im Stiftungsrat der Stuttgarter Kinderstiftung und als Vorstandsmitglied im Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart ein. Weitere ehrenamtliche Verantwortung trägt sie im Kuratorium der Freunde der Stuttgarter Staatsgalerie und im Verwaltungsrat des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V.

In der Thieme Gruppe profitieren wir davon, dass Stephanie uns im Beirat des Unternehmens mit energischem Rat unterstützt. Und in mancher Beiratssitzung schimmert durch, dass Stephanie streng sein kann: Beratungsresistenz kann sie nicht leiden und duldet sie auch nicht. Ihr Blick auf unsere Entscheidungen und unser Vorgehen ist immer ganzheitlich: Von der Klaviatur der internen Kommunikation bis hin zu den Herausforderungen der digitalen Transformation – sie hat das alles im Blick und unermüdlich weist sie uns darauf hin, dass entscheiden auch verzichten heißt.

Vorbild ist Stephanie aber auch als Sprecherin der Geschäftsführung eines Familienunternehmens in jetzt dritter Generation. 75 Jahre nach seiner Gründung durch Kurt Mair ist der Verlag im Eigentum eines breiten Gesellschafterkreises. Damit ist es eine zentrale Aufgabe der Verlegerin, die Interessen der Gesellschafter mit den Zielen und Bedürfnissen des Unternehmens kongruent zu halten. Damit das gelingt, muss der Familienkreis sowohl strategisch als auch emotional zusammengehalten werden. Als Kapitänin von MairDumont führt Stephanie auch in dieser Disziplin vor, worin die Stärke mittelständischer Familienunternehmen liegt. Und ich bin mir sicher, dass das eine von mehreren notwendigen Voraussetzungen dafür ist, dass MairDumont die Corona-Krise überstanden hat.

Als Verlagsmensch bin ich stolz auf diese Kollegin, als Thieme-Mensch bin ich dankbar für diese Beraterin, und als Martin-Mensch bin ich glücklich über diese Freundin.  Mast- und Schotbruch liebe Stephanie!

Martin Spencker

 

 

 

 

 

 

 

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