Volker Petri über die Buchbesprechungstage der Landesverbände, die erstmals gemeinsam im Frühling und im Herbst stattfinden „Zuhause oder in der Buchhandlung mit KollegInnen, da wird der Sonntagmorgen zu einem Event für alle Mitarbeiter*innen“

Im Herbst finden normalerweise die Buchbesprechungstage zur Vorbereitung für das Weihnachtsgeschäft in allen Landesverbänden statt. Im letzten Herbst war, coronabedingt, alles anders und so konnten die Buchbesprechungstage nur digital oder gar nicht stattfinden.

Für das Frühjahr wird mit den digital stattfindenden Buchbesprechungstagen nun ein Angebot geschaffen, das Informationen über Novitäten des Frühjahrs allen Mitgliedern und Interessierten zugänglich macht. Wir sprachen dazu mit Volker Petri, Geschäftsführer im Landesverband Nord des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Volker Petri: „Als Informationsveranstaltungen sind Buchbesprechungstage ein unterhaltsames wie professionelles Format für alle Buchhändler*innen, um ihnen Argumente für den Verkauf an die Hand zu geben“ (c) privat

BuchMarkt: Die Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin & Brandenburg, Hessen-Rheinland-Pfalz-Saarland, Nord und Sachsen-Sachsen-Anhalt-Thüringen veranstalten in diesem Frühjahr gemeinsam die großen Buchbesprechungstage des Börsenvereins. Wieso ist das jetzt in diesem Jahr etwas Besonderes, wo es doch die Buchbesprechungstage schon im vergangenen Jahr erstmals digital gab?

Volker Petri: Zum einen veranstalten die Landesverbände zum ersten Mal gemeinsam „Buchbesprechungstage“, was durch die verstärkte Digitalisierung der Verbandsarbeit während der Pandemie möglich wird. Zum anderen finden die „Buchbesprechungstage“ traditionell im Herbst statt. Dieses Mal bieten wir deutschlandweit „digital“ zusätzlich das Format im Frühjahr an.

Wie genau sieht dieses neue Angebot also aus, wie kann man sich den Ablauf vorstellen?

Die Referenten*innen stellen abwechselnd in je 15 Minuten-Blöcken Titel vor, die ihnen besonders für den Buchhandel geeignet erscheinen. Ziel ist es einen großen Überblick über ein empfehlenswertes Angebot bereitzustellen. So werden rund 50 Bücher je Buchbesprechungstag vorgestellt.

Von wo aus wird denn gestreamt?

Wir streamen aus dem Magazin-Filmkunsttheater in Hamburg, in dem der Landesverband Nord traditionell seine Buchbesprechungstage veranstaltet.

Werden die einzelnen Themenfelder (Belletristik und Sachbuch sowie Kinder- und Jugendbuch) alle auf einmal besprochen?

Es gibt zwei Termine. Einmal den Buchbesprechungstag Belletristik & Sachbuch mit Jan Ehlert und Rainer Moritz und den Buchbesprechungstag Kinder- und Jugendbuch mit Katharina Mahrenholtz und Almut Runge.

Und für wen sind diese Besprechungstage relevant, wer sollte unbedingt teilnehmen?

Als Informationsveranstaltungen sind Buchbesprechungstage ein unterhaltsames wie professionelles Format für alle Buchhändler*innen, um ihnen Argumente für den Verkauf an die Hand zu geben. Und durch das Streamen wird daraus noch ein literarisches Frühstück, das als Team oder auch allein erlebbar wird. Zuhause oder in der Buchhandlung mit KollegInnen, da wird der Sonntagmorgen zu einem Event für alle Mitarbeiter*innen. Durch das Streamen konnten wir schon im Herbst mehr Zuschauer*innen erreichen, als wir mit den Veranstaltungen vor Ort erreicht haben.

Da eine Teilnahme ja auch kostet: Wird die Besprechung auch weiterhin abrufbar sein, sodass man sich nicht alles beim ersten Stream merken muss und dennoch alle Argumente für den Verkauf eines Titels beisammen hat?

Der Stream steht nach der Veranstaltung 14 Tage lang zur Verfügung, so kann man noch einmal nachschauen oder wenn man keine Zeit hat, zeitversetzt sehen. Die Listen der vorgestellten Titel stellen wir mit VLB-TIX zusammen, sodass auch schon während der Übertragung Bestellungen durchgeführt werden können – ein wirkliches Novum bei den Buchbesprechungstagen. Die Bezahlung für Inhalte im Internet ist ein Problem, aber die Kosten für eine Veranstaltung steigen deutlich, da man nicht an Technik oder Regie sparen darf.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich und sehen Sie das Ganze als Zukunftsmodell?

Wir wollen mehr, nicht weniger Angebote für unsere Mitglieder schaffen, dies erreichen wir in dem wir zusammen und v.a. digitale Formate entwickeln oder teilweise auf diese umstellen. Dadurch gibt es ein mehr an Angebot und ein mehr an Zeit für die persönliche Begegnung bei den hoffentlich bald wieder vor Ort stattfindenden Regionaltreffen.

Und wo sehen Sie auch Gefahren und eventuelle Stolpersteine, bei einem solchen digitalen Angebot?

Wo bleibt ein regionales Thema, oder Autoren, könnte man fragen, wenn bundesweit gestreamt wird? Aber dafür entwickeln wir derzeit ebenfalls Formate.

Was wünschen Sie sich in diesem Kontext für das Jahr 2021?

Viele zufriedene Zuschauer*innen und das Ergebnis, dass Mitglieder gemeinsam mehr erleben und wir uns als Gemeinschaft fühlen.

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