Durch ein internes Schreiben von Mitarbeitern des Bayerischen Rundfunks in diesem Sommer, das schnell publik wurde, erfuhr die Öffentlichkeit, welche Veränderungen der Leitung des Bayerischen Rundfunks vorschweben, um den Hörfunk-Kulturkanal Bayern 2 umzugestalten. Seit dem Bekanntwerden dieses Vorhabens ist die Öffentlichkeit nicht nur alarmiert. Die Welle der Proteste von Radiohörerinnen und -hörern, Kulturinteressierten, Gebührenzahlern gegen die sogenannten Reformpläne reißt nicht ab.
Nicht zuletzt Kulturschaffende – Filmemacher, Schriftsteller, das PEN Zentrum Deutschland, der PEN Berlin, Bildende Künstler, Verleger, Kulturveranstalter – zeigen und äußern sich empört über einen bisher nicht dagewesenen kulturellen Kahlschlag im Programm von Bayern 2.
Auf Grund dieser drohenden Entwicklung haben zahlreiche Mitglieder der Bayerischen Akademie der Schönen Künste am 11. September 2023 eine Stellungnahme veröffentlicht, mit der sie energisch gegen den geplanten kulturellen Kahlschlag protestieren, den der Bayerische Rundfunk der Öffentlichkeit zumuten will, und die Verantwortlichen aufgefordert, die angekündigten Eingriffe in die Substanz der Berichterstattung zu unterlassen. Heute Abend möchte die Akademie die öffentliche Diskussion intensiv fortsetzen, indem sie alle Beteiligten zu Wort kommen lässt. Der Kulturauftrag des Bayerischen Rundfunks, den auch der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume einfordert, ist für die Bayerische Akademie der Schönen Künste das grundlegende Gebot, das die Existenz der gebührenfinanzierten Sender rechtfertigt.
An der Podiumsdiskussion nehmen teil: Gert Heidenreich, Schriftsteller, Sprecher
Sanne Kurz, Bündnis 90/Die Grünen, Expertin für Kultur und Medien, BR-RundfunkrätinnEnjott Schneider, Komponist Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks Cornelia Zetzsche, Journalistin, Literaturkritikerin, Autorin Miriam Zeh, Literatur- und Kulturredakteurin bei Deutschlandfunk Kultur.
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In unserem November-BuchMarkt haben auch wir uns mit dem Thema „Literaturkritik“ beschäftigt. Chefredakteurin Hanna Schönberg hat sich mit Literaturkritikerin Marlen Hobrack u.a. über die Frage ausgetauscht, ob sich das Feuilleton neu erfinden muss.