"Es ist eine Herzensangelegenheit" BuchMarkt und Literaturtest starten buch@handel

Mit buch@handel schaffen Literaturtest und BuchMarkt einen neuen Treffpunkt für Verlage und Buchhandel. Das digitale Live-Format findet erstmals während der Messetage statt. Seit gestern ist die Seite buch-at-handel.de online. Literaturtest-Geschäftsführer Mathias Voigt und BuchMarkt-Chefredakteur Jörn Meyer stellen das Projekt vor.

Jörn Meyer (l.) und Mathias Voigt: „Wir hatten Lust darauf, mal zusammen ein richtig großes Projekt zu starten!“

Wann kam es zu der Idee zu „buch@handel“?

Mathias Voigt: Auf die Idee kamen wir, als klar wurde, dass die Frankfurter Buchmesse nicht in gewohnter Weise stattfinden wird. Die VerlagsvertreterInnen konnten in diesem Jahr nicht so reisen, wie sie es gewohnt sind. Und nun fehlt auch auf der Messe der direkte Kontakt – und das eben nicht nur zum Publikum, sondern insbesondere auch zu den Händlern.
Jörn Meyer: Aus unserer Sicht ist das aber ein zentraler Aspekt des Messegeschehens: Verlagsleute und BuchhändlerInnen treffen sich, tauschen sich über Neuigkeiten und Highlights aus. Das Schlendern durch die Gänge, hier stehen bleiben, dort ein kurzer Plausch: „Was habt Ihr Neues?“ Wir wollten nicht, dass der Austausch in 2020 ausschließlich über Newsletter passiert.
MV: Es ist eine Herzensangelegenheit: Wir wollen Begegnungen schaffen. Und natürlich dabei helfen, möglichst viele Bücher zu verkaufen … so entstand die Idee einer Kooperation von BuchMarkt und Literaturtest. Uns beiden geht es ja um frische Ideen für die Buchbranche und um Sichtbarkeit von Büchern vor allem im stationären Handel.

» Wir wollten nicht, dass der Austausch in 2020 ausschließlich über Newsletter passiert «

 

Wie sieht das Konzept konkret aus?

JM: Man kann sich das Ganze wie das Gespräch am Messestand vorstellen: Verlage haben die Möglichkeit, einen 15-Minuten-Slot im thematisch passenden Umfeld zu bespielen – mit interessanten Neuigkeiten oder Highlights aus dem Programm.
MV: Zugeschaltet sind dann eben hoffentlich sehr viele BuchhändlerInnen, die Lust haben, sich von den Programmideen inspirieren zu lassen.

Aufs Wesentliche reduziert also?

MV: Na ja, rund wird unser Angebot durch einige weitere Elemente: Die buchenden Verlage erhalten eine umfangreiche Vor- und Nachberichterstattung bei buchmarkt.de, auf unseren Social-Media-Kanälen und dürfen sich natürlich auf buch-at-handel.de präsentieren. Es können sich natürlich auch mehrere Verlage zusammentun, um sich einen Slot zu teilen. Wir empfehlen den Verlagen, ihre Teilnahme bei buch@handel mit einem Aktionsrabatt zu verknüpfen.
JM: Uns war früh klar, dass wir Begegnungen und Kommunikation ermöglichen möchten. Deswegen haben wir uns auch auf das Live-Format konzentriert. Wir wollen dafür sorgen, dass zu einem Termin die Aufmerksamkeit geballt auf den Präsentationen der Verlage liegt. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, die buch@handel tagsüber, während der Arbeitszeiten stattfinden zu lassen …

Welche Idee steckt dahinter?

MV: Uns geht es auch darum, dass wir die buch@handel zu einem neuen Arbeitsmittel machen … Dazu gehört, dass man sich auf Seiten der BuchhändlerInnen ganz gezielt innerhalb des Teams abstimmen kann, wer sich wann mal für eine halbe Stunde ins Büro verzieht und zuschaut.
JM: Je nach Segment bzw. Warengruppe können die entsprechenden MitarbeiterInnen gezielt eingesetzt werden. Dabei geht nicht ein ganzer Arbeitstag drauf, sondern blockweise mal eine Viertelstunde, halbe Stunde oder auch Stunde …

» Uns geht es darum, die buch@handel zu einem neuen Arbeitsmittel zu machen «

 

Warum sollten BuchhändlerInnen sich bei buch@handel vor den Rechner setzen?

JM: Weil es aus unserer Sicht kein Format gibt, bei dem man so kurz und knackig, schnell und unkompliziert, lebendig und unterhaltsam all das erfahren kann, was man für den Verkauf in den nächsten Monaten wissen muss …
MV: Und weil es, wenn die Verlage buch@handel entsprechend nutzen, gute Rabatte geben wird, die die Teilnahme an buch@handel auch wirtschaftlich zu einem Erfolg machen.

Wie wollt Ihr den Handel mobilisieren?

JM: Das ist letztlich ausschlaggebend für den Erfolg von buch@handel, das ist uns sehr bewusst. Wir sind aber guter Hoffnung, dass wir über die uns zur Verfügung stehenden Kanäle im Vorlauf für Interesse und Neugier auf Handelsseite sorgen können. Und wir werden nicht vergessen, den Handel immer wieder an unsere Termine zu erinnern. Auf Wunsch stellen wir gerne persönlich den Wecker …
MV: Hier ist auch wichtig zu erwähnen, dass wir einen wirklich einfachen Einstieg ermöglichen: Mit Zoom haben wir uns für ein Tool entschieden, das viele Menschen in den letzten Monaten bereits kennengelernt haben. Man muss nicht technisch versiert sein, um teilnehmen zu können. Dazu gehört aber auch, dass es z.B. keine Teilnahmegebühr o.ä. für BuchhändlerInnen gibt.

Und warum sollten Verlage diese Plattform nutzen? Die meisten haben doch eigene Wege zu ihren Kunden und lassen ihnen die meisten Informationen direkt zukommen …

JM: Die buch@handel ist eine großartige Möglichkeit, neue Kunden kennenzulernen. Vor allem aber kann man sich den bestehenden Kunden mal „ganz anders“ präsentieren. Was sind Prospekte, Newsletter etc. gegen den Auftritt einer leidenschaftlich für einen Titel plädierenden Verlagschefin, eines Lektors, einer Vertrieblerin? Wir sind überzeugt, dass das einen enormen Mehrwert des Formats darstellt: im Live-Moment die Menschen zu erleben, die die Titel, Themen und Produkte entwickeln, mit denen man selbst tagtäglich zu tun hat.
MV: Es geht, wie Jörn schon sagt, um die Begegnungen, das Kennenlernen – nicht um die reine Produktinformation. Die wirkt aber umso besser, wenn man sie von jemandem präsentiert bekommt, der die eigene Begeisterung transportieren kann … Insofern ist der Live-Gedanke natürlich schon eine spannende Herausforderung für die teilnehmenden Verlage.
JM: Aber ich glaube, dass wir alle in diesem Jahr an unserem Improvisationstalent gearbeitet haben – und also weniger Wert auf „perfekte Performance“ legen. Klar ist: Die Teilnahme an buch@handel soll auch einfach Spaß machen!

» Kurz und knackig, schnell und unkompliziert, lebendig und unterhaltsam! «

 

Welche Möglichkeiten bietet die buch@handel zur Präsentation?

JM: Wir haben uns bewusst für ein einstiegsfreundliches Tool wie Zoom entschieden, das aber dennoch reichlich Möglichkeiten zur Einbindung von Folien, Sound und Video bietet. Da kann man sich kreativ richtig austoben! Aber dafür sind wir ja in genau der richtigen Branche …
MV: Wir sind jetzt schon gespannt, was sich die Verlage für „ihre 15 Minuten“ überlegen!

Wie kam es überhaupt zur Kooperation von BuchMarkt und Literaturtest?

JM: Ach, wir können uns einfach ganz gut riechen! In den letzten Jahren haben wir viel über dies und das gesprochen. In diesem Jahr war es dann so, dass wir unabhängig voneinander eine ähnliche Idee hatten – und wussten, dass wir die besser gemeinsam umsetzen, als alleine.
MV: Wir ergänzen uns sehr gut: BuchMarkt mit der jahrzehntelangen Tradition als Branchenmagazin, hoher Glaubwürdigkeit im Handel und einem unvergleichlichen Netzwerk … und Literaturtest mit seinen vielen Verlagskunden, der Social-Media-Kompetenz und der Erfahrung als Veranstalter der future!publish.
JM: Wir stehen beide für Unabhängigkeit – und können so die unterschiedlichsten Branchenpartner ansprechen und „an einen Tisch“ bringen …
MV: Und wir hatten auch schlicht Lust darauf, mal zusammen ein richtig großes Projekt zu starten!

Wo soll es denn mit buch@handel hingehen?

JM: Wir können uns durchaus vorstellen, buch@handel auch unabhängig von Messeterminen im Branchenkalender zu etablieren! Anlässe gibt es genug – und das Format lässt sich ja auch noch spezifischer auf Themen, Saisons etc. anpassen …
MV: Angesichts eines immer dynamischer werdenden Marktes hat eine unabhängige Plattform zum regelmäßigen Austausch sicher einiges Potenzial. Der nächste Anlass dazu kommt schon ganz bald – mit dem anstehenden Weihnachtsgeschäft …

Alle Informationen, Buchung und Registrierung jetzt auf buch-at-handel.de

Das digitale Veranstaltungsformat buch@handel führt im Zeitraum vom 14. bis zum 16. Oktober 2020 erstmals Anbieter und Händler unkompliziert und barrierefrei via Zoom in Live-Slots zusammen und schafft mit dieser Plattform eine neue Schnittstelle für Vertriebs- und Einkaufsaktivitäten wie auch für den persönlichen Austausch der Branche. Auftritte von Verlagen und Dienstleistern in den Live-Präsentationen werden thematisch gebündelt stattfinden und Einblicke in die verschiedenen Angebote und die wichtigsten Produkte & Leistungen gegeben. Buchändlerinnen und Buchhändler finden so eine schnelle Orientierung über die wichtigen Titel und Themen der Saison und lernen Anbieter neu oder besser kennen. Für Besucherinnen und Besucher aus dem Handel ist die Teilnahme an buch@handel mit keinerlei Kosten verbunden.

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