Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Die Geschichte ist schlicht und schön, verträumt. Die Bilder sind aber unglaublich“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

„Auf dem Weg zur Hilfsorganisation?“: Abschied von der Sonderrolle: Thomas Schüller plädiert für die konsequente Trennung von Kirche und Staat. „Dieses Buch ist eine Streitschrift: polemisch, angriffslustig, mehr mit dem schweren Säbel als mit dem feinen Florett fechtend. Ihr Verfasser spießt so ziemlich alles auf, was es in Deutschland am Verhältnis der Kirchen zum Staat zu kritisieren gibt: das weltweit einmalige System einer staatlichen Kirchensteuer; ihren Körperschaftsstatus; das seit über hundert Jahren nicht umgesetzte Verfassungsgebot der Ablösung von Staatsleistungen an die Kirchen; die kirchlichen Sonderregelungen im Arbeitsrecht; die Existenz theologischer, also konfessionell gebundener Fakultäten an staatlichen Hochschulen.“

  • Thomas Schüller, Unheilige Allianz. Warum sich Staat und Kirche trennen müssen. (Hanser Verlag)

„An den Schweinskopf muss etwas Kohle“: Interpretationsfragen: Ein Kochbuch aus dem Jahr 1699 schlägt die Brücke zur kreativen Küchenkunst. „Was bleibt, ist aber ein schön gemachtes, immer unterhaltsames Buch über eine Quelle, die man – wie andere auch – nie als historisch im Sinne von „überholt“ ansehen sollte. Die nicht präzisierten Variablen, etwa die verwendeten Garungen, können – das wissen wir heute dank vieler kreativer Köche besser denn je – auch Teil hochinteressanter, neuartig wirkender Geschmacksbilder sein.“

  • „Das Kochbuch der Kittin von 1699“. (hrsg. von D. Schmid, M. Imhof, H. Arnet und S. Vögeli; Hier und Jetzt Verlag)

„Da kann doch der Kapitalismus nur fallen“: Mehr Wohlstand durch Minuswachstum: Kohei Saito legt sich den späten Marx als Theoretiker eines ökologisch unumgänglichen Systemwandels zurecht. „Bedürftigen Seelen spendet das Buch Trost; zur Lösung ökonomisch-ökologischer Probleme trägt es wenig bei.“

  • Kohei Saito, Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus. (aus dem Japanischen von Gregor Wakounig; dtv Verlag)

„Jil Sander“: Wie hat es diese Frau geschafft, ein internationales Modeimperium aufzubauen? Maria Wiesner legt ein Buch über Jil Sander vor. „Maria Wiesner, Redakteurin in den Ressorts Gesellschaft und Stil bei FAZ.NET, hat ein Buch über Jil Sander geschrieben. (…) In Gesprächen mit Weggefährten und bei Recherchen in Hamburg und Paris nähert sich die Autorin dem Lebenswerk der Designerin an.“

  • Maria Wiesner, Jil Sander. Eine Annäherung. (HarperCollins Verlag)

„Die Magie der Sprechblase“: Neue Sachbücher kommen immer öfter als Graphic Novel daher, um Jugendliche für ihre Themen zu interessieren. Klappt das?

  • Émile Bravo, Spirou oder: die Hoffnung, Teile 1-4. (aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock; Carlsen Comics)
  • Marta Breen und Jenny Jordahl, Smash the Patriarchy! (Helvetig Verlag)
  • Michał Figura, Aleksandra Mizielińska, Daniel Mizieliński, Wölfe. Wahre Geschichten. (aus dem Polnischen von Marlena Breuer und Thomas Weiler; Moritz Verlag)
  • Yuval Noah Harari, David Vandermeulen, Daniel Casanave, Sapiens. Der Aufstieg. /Die Falle. (Übersetzung: Andreas Wirthensohn; C.H.Beck)
  • Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin, Völlig meschugge?! (Carlsen)

„Lasst sie spielen“: Geschliffene Sätze, schweifende Illustrationen: Das Bilderbuch Gedanken denken meditiert über das, was in unserem Kopf passiert. „Die wenigen pointierten Fragen und Antworten, die das Buch durchziehen, ordnen sich dem unter, geben auch nur Impulse für Illustrationen, die weit hinausführen über alles, was Lehrsätze oder konventionelle Erklärungen anbieten könnten: Immer überraschend, mal verschmitzt und mit leiser Ironie, mal minimalistisch und mal detailreich öffnen sie Fantasieräume – bebildern die Texte nicht nur, sondern improvisieren über deren Substanz.“

  • Annelies Beck und Hanneke Siemensma, Gedanken denken. (aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf; Bohem-Verlag)

„Die Welt, so kalt“: Magischer Realismus des Nordens: Im Roman Schneekinder bahnen sich ein paar Kinder ihren Weg durch eine eisige Landschaft. „Mit behutsamer Unerbittlichkeit und ohne Pathos entwickelt das Buch einen eigenen magischen Realismus, wenn es den täglichen Kampf beschreibt gegen den Winter – eisige Kälte, Wölfe, Lawinen, ein schrecklicher Sturm auf einem zugefrorenen See, und die Sorge um die abnehmenden Vorräte, um Brot zu backen und Gemüseeintopf zu machen.“

  • Andreas Langer, Schneekinder. (Ueberreuter Verlag)

„Museum des Schnees“: Das fantastische Bilderbuch Die weite Reise vom französischen Maler Olivier Desvaux ist wie ein schräger, schöner Wintertraum. „Die Geschichte ist schlicht und schön, verträumt. Die Bilder sind aber unglaublich. Wie das Wasser der Wellen flimmert, der Eisbärkörper sich im Türkis des Eismeers abzeichnet, eine schwere grüne Woge das Bettschiff emporhebt. Und wie selbstverständlich dazwischen: die anthropomorphen Tiere.“

  • Olivier Desvaux, Die weite Reise. (Minedition Verlag)

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