Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Stochern in der Glut der Erinnerung“: Gemeinsam essen, gemeinsam beten: Moussa Abadi erinnert mit einem Kranz von Geschichten an das friedliche Nebeneinander im einstigen Damaskus. „Fast wären diese Erinnerungen in Vergessenheit geraten, hätte nicht vor drei Jahren der Autor Rafik Schami durch Zufall die arabische Übersetzung von Moussa Abadis Erinnerungsbuch gelesen – die französische Originalausgabe war bereits 1994 erschienen – und dem Manesse Verlag zur Übersetzung empfohlen.“
- Moussa Abadi, Die Königin und der Kalligraph. Erzählungen. (aus dem Französischen von Gerhard Meier, Nachwort von Rafik Schami; Manesse Verlag)
„Abgewiesen aus der menschlichen Gesellschaft“: Daniel Wilson zeigt Goethes ambivalente Haltung gegenüber Juden.
- W. Daniel Wilson, Goethe und die Juden. Faszination und Feindschaft. (Verlag C. H. Beck)
„Zuerst das Haar, dann gleich die Augenbrauen“: Eleanor Janega nimmt Anlauf im Mittelalter, um langlebige Vorstellungen von Weiblichkeit einzuklammern. „Eleanor Janegas Buch, so leidenschaftlich wie unterhaltsam geschrieben, richtet sich nicht an Diskurshuber aus dem akademischen Milieu, sondern an eine breite weibliche Leserschaft. Ihre Botschaft ist: Fügt euch nicht den Erwartungen, die an euren Umgang mit eurem Körper, an eure Lebensweise, an eure Berufswahl gerichtet werden!“
- Eleanor Janega, Die ideale Frau. Wie uns mittelalterliche Vorstellungen von Weiblichkeit noch heute prägen. (aus dem Englischen von Karin Schuler; Propyläen Verlag)
„Das Denken entwirren“: Ist der Nahostkonflikt unlösbar? Vielleicht. Ist er auch unverstehbar? Das nicht: Wolfgang Kraushaar liefert das überfällige Handbuch zum Thema. „Der Untertitel lässt nicht nur eine eher lakonisch-desillusionierte Lesart zu, sondern auch eine, die den spektakulären Eindruck erweckt, der Publizist und Politikwissenschaftler Kraushaar sei endlich der Mensch, der wisse, warum der immer nur weiter eskalierende Konflikt eigentlich lösbar ist. Das ist aus Verlagssicht verständlich, aber nicht glücklich – und vielleicht der einzige Fehler dieses in seiner Aufmachung sonst denkbar unscheinbaren und doch äußerst bemerkenswerten Buchs.“
- Wolfgang Kraushaar, Israel: Hamas, Gaza, Palästina – Über einen scheinbar unlösbaren Konflikt. (Europäische Verlagsanstalt)
„‚Und den Menschen zu verbessern, sollten wir nicht in der Lage sein?’“: Zwischen Staatsprojekt und antisemitischem Ressentiment: Andreas Petersen erzählt die Geschichte der Psychoanalyse in Osteuropa. „Sehr greifbar wird in diesen Geschichten: Die Gleichschaltung einer Gesellschaft fängt im Unbewussten an. In der Atmosphäre ‚aus ideologischen Fanatismus, Angst und Camouflage‘, schreibt Petersen, ‚fehlte jeder Raum für eine Beschäftigung mit Emotionen‘.“
- Andreas Petersen, Der Osten und das Unbewusste. Wie Freud im Kollektiv verschwand. (Klett-Cotta)
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