Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Ohren haben keinen Reißverschluss“: Hongkong, kubistisch dekonstruiert, phantasmagorisch komponiert: Xi Xis rasanter Roman Meine Stadt liegt erstmals auf Deutsch vor. „Die Menschen in Hongkong hingegen verstehen alles und halten Meine Stadt als Hymne ihrer Heimat bis heute in höchsten Ehren. Uns bleibt nur, den nächsten Besuch in Hongkong abzuwarten – um zu sehen, wie viel wir dann von dem sehen werden, was wir bisher nicht gesehen haben.“
- Xi Xi, Meine Stadt. Roman. (aus dem kantonesischen Chinesisch von Karin Betz; Suhrkamp Verlag)
„Zwilling im Computer“: Peter Coveney und Roger Highfield über den Weg zu umfassenden digitalen Modellen in der Medizin.
- Peter Coveney, Roger Highfield, Virtual You. How building your digital twin will revolutionize medicine and change your life. (Princeton University Press)
„Mit den Dingen reden und mit den Toten“: Eginald Schlattner breitet pünktlich zum neunzigsten Geburtstag seinen Gedächtnisteppich in einem neuen Buch aus: Brunnentore. „Erinnerungen können oft zu Formeln erstarren, und dies ist auch bei Schlattner nicht zu vermeiden. Doch sind die in Brunnentore verzeichneten Fäden des Gedächtnisteppichs von frischer Farbe, ja sie verraten etwas von dem flüssigen Medium, dem sein Leben geweiht zu sein scheint.“
- Eginald Schlattner, Brunnentore. (Pop Verlag)
„Fünfzig Pfennige“: Erzählungen vom archaischen Schrecken in einer armen Familie, einfach und groß: Angelika Klüssendorfs für den Deutschen Buchpreis nominierter Episodenroman Risse. „Der ‚Roman‘, auch darum braucht er die neue Struktur, verweist als Vorgeschichte auf die drei autobiografischen Romane (Das Mädchen, April, Jahre später), mit denen Klüssendorf seit 2011 verdienten Ruhm und etliche Preise errang. Dieses zusammenhängende Projekt erhält nun, erst jetzt erkennbar, seinen Ausgangspunkt.“
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Angelika Klüssendorf, Risse. Roman. (Piper Verlag)
„Logisch, dass es Gott gibt“: Gespräche zwischen Alexander Kluge und Stefan Aust. „Auch wenn man nicht immer zustimmen und auch wenn so manche Einlassung eine bis zwei Kapriolen zu viel schlägt: Es ist nie langweilig, diesen beiden alten Weggefährten gleichsam beim allmählichen Verfertigen der Gedanken beim Reden zu folgen.“
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Stefan Aust, Alexander Kluge, Befreit die Tatsachen von der menschlichen Gleichgültigkeit – Gespräche und Projekte. (Piper Verlag)
„Der Zauber des Stillstands“: Eine einsame Korrekturleserin in Tokio rutscht in die Alkoholsucht ab – in Mieko Kawakamis Roman All die Liebenden der Nacht liegt die Kraft im Geschehenlassen. „Es ist ein sehr stilles, langsames Buch. Ein gedankenvolles, leicht entrücktes, das kein Happy End und doch eins hat; kein Hollywood-mäßiges, sondern ein zurückhaltendes, nach tieferem Sinn suchendes.“
- Mieko Kawakami, All die Liebenden der Nacht. Roman. (a. d. Japan. v. Katja Busson; Dumont)
„Wir, denen nicht zu helfen ist“: Ilija Trojanows kunstvoller, vielfältiger Zeitreise-Roman Tausend und ein Morgen. „Tausend und ein Morgen erzählt vom Scheitern, davon, wie man sich die Zähne ausbeißen kann, obwohl man so recht hat. Form und Inhalt dabei aber stets in kunstvoller, staunenswerter Übereinstimmung.“
- Ilija Trojanow, Tausend und ein Morgen. Roman. (S. Fischer)