Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Auf die Rückseiten kam es an“: Von Kärtchen, Zetteln und Katalogen: Ein Band führt vor, wie Spielkarten abseits ihrer eigentlichen Verwendung sich als Träger aller möglichen Informationen anboten.
- Jean-François Bert/Jérôme Lamy (Hg.), „Les cartes à jouer du savoir“. Détournements savants au XVIIIe siècle (Schwabe Verlag)
„Ein sexpositives Damaskuserlebnis hat Folgen“: Lustbejahendes Manifest, volkspädagogische Aufklärungsarbeit und Fördermittelantrag in eigener Sache: Paulita Pappel über das Drehen und Schauen von Pornos.
- Paulita Pappel, Pornopositiv. Was Pornografie mit Feminismus, Selbstbestimmung und gutem Sex zu tun hat. (Ullstein Verlag)
„Vom Wald gedacht werden“: Eduardo Kohn über Lektionen aus der Beschreibung amerindianischen Welt- und Selbstverständnisses. „Wie Wälder denken ist ein eindrucksvolles Buch – vielleicht weniger in seiner (streitbaren) philosophischen Grundthese als in der Übersetzungsarbeit, die er für die Weltauffassung der runa puma leistet. Und es verfolgt auch ein politisches Ziel: Auch diesem Autor geht es, so wie Descola und Viveiros de Castro, um eine politische Ökologie, um ein Plädoyer für eine andere Haltung gegenüber den ’nicht-menschlichen Menschen‘. auf seine Weise ist es ebenso ein Schritt zu einer allgemeineren, weniger eurozentrischen Kultur- und Gesellschaftstheorie.“
- Eduardo Kohn, Wie Wälder denken. Eine Anthropologie jenseits des Menschlichen. (aus dem Englischen von Alexander Weber; Matthes & Seitz Verlag)
„Als die Throne wankten“: In seinem neuen Buch nimmt Heinrich August Winkler die Deutschen vor dem Vorwurf in Schutz, ihr Nationalcharakter mache sie gänzlich unfähig zur Revolution. „Die Vergangenheit ist in den Krisen und Kriegen der Gegenwart allgegenwärtig. Umso heftiger sind manipulative Bestrebungen nach Deutungsmacht über die Geschichte, umso wichtiger ist eine klare Antwort der Geschichtswissenschaft auf vergangenheitspolitische Versuchungen. Dazu hat Heinrich August Winkler erneut mit einem klugen und souveränen Buch beigetragen. Und dass er, in bester angelsächsischer Tradition, ein lebendig erzählender Autor ist, macht es auch für ein breites Publikum zur lohnenden Lektüre.“
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Heinrich August Winker, Die Deutschen und die Revolution. Eine Geschichte von 1848 bis 1989. (C.H. Beck)
Kinder- und Jugendliteratur
„Wenn diese Wände sprechen könnten“: Zwei neue Sachbücher für Kinder lassen alte Häuser Geschichte erklären. Eine hübsche Idee – doch Steine wissen eben nicht alles. Vor allem bei einem Thema sind sie ratlos.
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Thomas Harding, Das alte Haus an der Gracht. (mit Ilustrationen von Britta Teckentrup; aus dem Englischen von Nicola T. Stuart; Jacoby & Stuart)
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Kathrin Wolf, In einem alten Haus in Berlin. Ein Streifzug durch 150 Jahre deutsche Geschichte. (mit Illustrationen von Isabel Kreitz; Gerstenberg)
„Alex Rühles dritter ‚Zippel‘-Band“: „Das Schöne an den Zippelgeschichten ist, dass da Herzenswärme mit schnellem Witz zusammenkommt. Auch im dritten Band von Alex Rühle geht es im Grunde wieder um die ganz großen Dinge, um Freundschaft, Mut und darum, ein Zuhause zu finden.“
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Alex Rühle, Zippel macht Zirkus. (mit Illustrationen von Axel Scheffler; Dtv)
„Der nächste Rappel kommt bestimmt“: „Das Fantasiegeschöpf namens Rappel sieht aus wie ein pelziger Tigerdrache und ist die Tierifikation eines unerfreulichen Gefühlszustands: dieser Mischung aus Wut und Tatendrang, die nur im allerbesten Fall positive Folgen hat, zum Beispiel eine gut geputzte Wohnung. In diesem heiteren Bilderbuch von Carolin und Alexandra Helm sucht der kleine Rappel erst eine Familie heim, bis er sich der miesepetrigen Nachbarin Frau Warmbier anschließt, mit ihr Beschwerdebriefe schreibt und dabei immer weiter wächst.“
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Carolin Helm, Immer wenn der Rappel kommt. (mit Illustrationen von Alexandra Helm; Arena Verlag)
„Der Angst frech die Stirn bieten“: Roy Jacobsen erzählt in Die Unwürdigen von Teenagern in Oslo zur Zeit der deutschen Besatzung. „Roy Jacobsen, der hierzulande immer noch (viel zu) wenig bekannt ist, zeichnet sich unter anderem dadurch aus, von der Vergangenheit so plastisch erzählen zu können, als sei er selbst dabei gewesen (er wurde aber erst 1955 geboren).“
- Roy Jacobsen, Die Unwürdigen. Roman. (a. d. Norweg. v. Gabriele Haefs u. Andreas Brunstermann; C.H. Beck)
„Deutsche Lebenslügen“: Adam Soboczynski denkt in klugen Essays über sich, seine Heimat und seine polnische Herkunft nach.
- Adam Soboczynski, Traumland. Der Westen, der Osten und ich. (Klett-Cotta)