Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Klaus Kordon, der „Chronist von unten“, wird 80

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

„Der kurze Weg vom Sex zur Gewalt“: Die Warnungen der Freunde sind unerwünscht: Terézia Moras Roman Muna schildert eine toxische Beziehung über drei Jahrzehnte in Europas Umbruchzeit.

  • Terézia Moria, Muna oder Die Hälfte des Lebens. Roman. (Luchterhand Literaturverlag)

„Trilogie der Monster“: Yishai Sarids Roman Schwachstellen. „In seinem neuen, soeben in Ruth Achlamas Übersetzung auf Deutsch erschienenen Roman setzt Yishai Sarid sein Schlüsselmotiv fort, sodass man schon von einer ‚Monster‘-Tri­logie sprechen möchte. Schwach­stellen handelt recht eigentlich sogar von dem Monstrum unserer Zeit: der Künstlichen Intelligenz. Erzähler ist Siv, ein Programmierer der israelischen Armee und Hackerheld im Dark­net, der von einer privaten Firma abgeworben wird, die auf dem Feld von KI und Überwachung operiert.“

  • Yishai Sarid, Schwachstellen. Roman. (aus dem Hebräischen von Ruth Achlama; Verlag Kein & Aber)

„Warum sind Binnenreime innen?“: Achtunddreißig Gedichte loben ohne jedes Pathos ein Weltverhältnis, das sich nicht in sonnenklare Ansichten verbeißt und sich der Tatsache bewusst ist, dass im Grunde niemand weiß, wo es langgeht: Lyrik aus dem Nachlass von Hans Magnus Enzensberger.

  • Hans Magnus Enzensberger, Leichte Gedichte. (Insel Verlag)

„Kein Platz für Fatalismus“: Was hat Geschichte mit Jugendliteratur zu tun? Dem Autor Klaus Kordon zum achtzigsten Geburtstag. „Klaus Kordon gehört seit Jahren zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Jugendbuchautoren. Seine vielfach ausgezeichneten Bücher werden in Schulen gelesen. Gerade weil sie quer zu einigen Trends des aktuellen Jugendliteraturmarkts stehen, weil sie sich den modischen Fantasyserien um kämpfende Tierstämme oder mit Elementarkräften begabte Jugendliche verweigern, ist das Angebot, das sie jungen Lesern machen, in seiner literarisch grundierten Ethik so vielversprechend.“

„Chronist von unten“: Klaus Kordon, der Kinder- und Jugendbuchautor, wird 80. „Der Chronist von unten, wie er oft genannt wird, vergisst eben nicht. Er vergisst nicht die sogenannten kleinen Leute, die Arbeiter, die Prostituierten, die Frauen, Kinder, Jugendlichen, die Menschen ohne Zukunft, die als Verlierer der Geschichte meist untergehen.“

„Auch mal was riskieren“: Ulrike Sterblichs Roman Drifter erzählt vom Hier und Heute, nur ein bisschen: verschoben. „Als verspielten, cool uncoolen, nicht nur mit Ironie, sondern auch mit Humor geschriebenen Roman hat es ihn eher schräg von der Seite auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis geschnickt. Aber da ist er jetzt. Wie schön.“

  • Ulrike Sterblich, Drifter. Roman. (Rowohlt Hundert Augen)
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