Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Frappierend zeitlos“: Nach dreißig Jahren erscheint Zeruya Shalevs Debütroman Nicht ich endlich auf Deutsch. Es ist immer noch ihr wichtigstes Buch. „Kaum zu glauben, dass dieser Text schon dreißig Jahre alt ist. Der Ruf drastischer Sexdarstellungen eilt ihm voraus – zu Unrecht. Nicht selten entlarvt ein größerer zeitlicher Abstand selbst emanzipatorische Sexualitätsdarstellungen als sexistisch, weil die Autorinnen den Sexismus ihrer Zeit verinnerlicht hatten. Hier nicht, denn es gibt keinen Punkt, von dem aus die Schilderungen pornographisch konsumierbar würden.“
- Zeruya Shalev, Nicht ich. Roman. (aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer; Berlin Verlag)
„In die Reihe der Renaissancefürsten gehören auch die Sultane“: Epochenbild der frühen Neuzeit mit Seitenblick auf die Gegenwart: Marina Münkler bahnt sich einen Weg durch das sechzehnte Jahrhundert. „Insgesamt basiert Marina Münklers eloquente Darstellung auf grundsätzlich bekannten Zügen, die in prägnanter und pointierter Weise zu einem anregenden Panorama verbunden werden.“
- Marina Münkler, Anbruch der neuen Zeit. Das dramatische 16. Jahrhundert. (Rowohlt Berlin Verlag)
„Ich rede mit der Sprache“: Eine Anthologie wagt einen Querschnitt durch das Werk der 2021 gestorbenen Schriftstellerin und Künstlerin Barbara Köhler.
- Barbara Köhler, Schriftstellen. Ausgewählte Gedichte und andere Texte. (hrsg. und Nachwort von Marie Luise Knott; Suhrkamp)
„Eine Art von Zutrauen“: Die Schriftstellerin Alice Munro hat die Kurzgeschichte revolutioniert – und eine Form stiller Größe erfunden. Jetzt ist sie im Alter von 92 Jahren gestorben. „Die Schriftstellerin Alice Munro hat die Kurzgeschichte revolutioniert – und eine Form stiller Größe erfunden. Jetzt ist sie im Alter von 92 Jahren gestorben. „Tatsächlich hat Alice Munro die Kurzgeschichte revolutioniert: Sie machte sie länger und komplexer. Bis dahin galt das Ideal, sie sollte kurz und knackig sein. Munro aber entdeckte, wie viel Leben man darin unterbringen kann, ohne die Regel der Knappheit zu verletzen. Sie konnte auch weglassen.“