Die Verleger-Blicke in den Editorials der Herbstvorschauen auf ihre jeweiligen neuen Programme und auf die Branche derzeit wollen wir in loser Folge mit Ihnen teilen. Hier heute ein Brief zur Vorschau von Atrium-Verleger Jan Weitendorf von Hacht:
Dieses Jahr hat alle Beteiligten im Buchhandel vor enorme Herausforderungen gestellt.
Anfang dieses Jahres hatten wir gedacht, dass es nicht wieder so schlimm kommen könnte, wie 2019 – erst die KNO/KNV-Insolvenz und dann wurden wir auch noch gehackt und alle Server verschlüsselt – was konnte da schon schief gehen in 2020?
COVID-19 ist vom Namen her falsch verankert – es traf uns alle im ersten Halbjahr 2020 – ein Halbjahr, das sowieso im Januar schwach gestartet war.
Im Rückblick sind wir froh, dass es relativ glimpflich verlaufen ist und der Lockdown “nur” so kurz notwendig war. Die Pandemie wird uns weiter begleiten und ich hoffe, dass die Vernunft, bei aller wieder gewonnenen Freiheit, was die Öffnungen der Geschäfte betrifft, und ebenso die Reisefreiheiten und Freizeitmöglichkeiten, an erster Stelle stehen bleibt.
Wir sind dem Handel unendlich dankbar, dass vor allem die kleinen Buchhandlungen so erfindungsreich waren und unsere Bücher weiter verkauft haben. Wir hatten mit Zuwächsen geplant und können Ende Juli vermelden, dass wir uns wieder auf Planniveau befinden. Unsere neuen Kalender bei Arche wurden extrem gut angenommen, so wie auch die neuen Buchprogramme der Imprints Atrium, Arche, WooW, Arctis und von Hacht – auch die Vorbestellzahlen der Herbsttitel machen und Mut. Wir sind finanziell angeschlagen, weil wir während Corona bei unseren großen Abnehmern wieder bei den Konditionen Zugeständnisse machen mussten, was bei uns dazu führt, dass Zahlungen immer später eingehen – eine nicht mehr hinnehmbare Situation, da wir keine Konditionenanpassungen bei unseren Lieferanten erwarten können – dafür sind wir zu klein.
Insgesamt: es wird nicht leichter…
Jan Weitendorf von Hacht
Bisher brachten wir die Editorials von
Joachim von Zepelin und Christian Ruzicska,
Dr. Stephanie Mair-Huydts und Steffen Rübke,
Heike Schmidtke und Kilian Kissling,