Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: KiWi sichert sich Weltrechte an Merkels politischen Memoiren

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„So golden waren die Zwanziger nun auch nicht“: Jahre der explosiven Unausgeglichenheit: Harald Jähner widmet der Zeit zwischen den Weltkriegen eine kundige und souverän erzählte Darstellung. „Jähners Werk blüht in den Kapiteln über Weimars vergleichsweise sorgenfreie Mitteljahre regelrecht auf. Die frühen Dreißigerjahre, die Zeit der Weltwirtschaftskrise und der Depression, verlieren diese Unbeschwertheit, und das färbt hier auch auf die Darstellung ab. Seinem Grundanliegen bleibt Jähner aber auch in diesen Abschnitten treu, wenn er Farbtupfer auf eine Geschichte setzt, die er nicht im eintönigen Grau belassen will.“

  • Harald Jähner, Höhenrausch. Das kurze Lebenzwischen den Kriegen (Rowohlt Berlin Verlag)

„Mit ihren eigenen Mitteln beschäftige sich die Kunst“: Ästhetischer Rigorismus, der sich als willkommene Irritation gängiger Anschauungen heranziehen lässt: Ein Band mit unveröffentlichten Texten von Clement Greenberg. „Die flüssige Lesbarkeit der Texte wird durch das mehrfarbige Layout ein wenig beeinträchtigt. Bei aller Wertschätzung für die Sprache des Autors fragt es sich doch, ob zum besseren Verständnis tatsächlich sämtliche Streichungen und Hinzufügungen im Haupttext ausgewiesen werden mussten.“

  • „Onstage/Backstage“. Clement Greenberg’s Gauss Seminars and Other Unpublished Manuscripts (Hrsg. v. Stephanie Marchal und Andreas Degner; edition metzel)

„Laut wie eine Holzfräse“: Silke Kipper porträtiert die Nachtigall. „Die Biologin Silke Kipper hat nun ein Buch über die in Sagen und Literatur prominent vertretene Art aus der Familie der Fliegenschnäpper vorgelegt. Wer sich über deren Zugverhalten, Lernfähigkeit, kulturellen Status und Gesangstalent in möglichst kurzweiliger und streckenweise sehr witziger Form informieren will, wird keine bessere Quelle finden.“

  • Silke Kipper, Die Nachtigall. Ein legendärer Vogel und sein Gesang (Insel Verlag)

„Merkels Memoiren“: KiWi sichert sich Weltrechte. „Angela Merkel wird ihre politischen Memoiren im Herbst 2024 im Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlichen. Das gab dieser am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt. Co-Autorin des Buches ist Beate Baumann, langjährige politische Beraterin der ehemaligen Bundeskanzlerin.“

„Was lesen Sie gerade, Shida Bazyar?“: „Shida Bazyar: Ich lese das Sachbuch Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen von Achim Doerfer über jüdischen Widerstand und jüdische Rache in und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Man wünscht sich beim Lesen die ganze Zeit, die Täter und Täterinnen wären wirklich alle bestraft worden, und ist ein weiteres Mal entsetzt darüber, wie sehr bestimmte geschichtliche Narrative von den Interessen einer Mehrheitsgesellschaft abhängen. Soll heißen: ich wusste bisher viel zu wenig über die stattgefundene Rache, und dass das den meisten Menschen so geht, ist vermutlich kein Zufall.“

Kinder- und Jugendliteratur

„Die Himbeeren murmeln ‚Gute Nacht!'“: Ein Einschlafbuch, so herrlich originell, dass man die Augen gar nicht zumachen möchte. „Kristina Andres schreibt das so geradeheraus, dass es eine Freude ist. Man hält den Atem an: Irgendwann muss doch eine danebengehen von diesen vierundzwanzigeinhalb Geschichten. Aber nein. Keine geht daneben.“

  • Kristina Andres, Donnerwetter, nun schlaft mal schön! Vierundzwanzigeinhalb Gutenachtgeschichten von Fuchs und Hase (Moritz-Verlag)

„Mit T-Shirt im Pool“: Vitor Martins erzählt von einem korpulenten Jungen, der schwul ist. „Es zählt zu den großen Stärken des Buchs, dass Schwulsein gar nicht groß zum Thema gemacht wird. Sondern schlicht eine Selbstverständlichkeit ist.“

  • Vitor Martins, 15 Tage sind für immer (aus dem Englischen übersetzt von Svantje Volkens; One)

„Warum hier, warum ich“: In Hanno und der Notfall muss ein Junge sein Zimmer hergeben. „Dieses Büchlein, das Linde Faas in wenigen Pinselstrichen mit zahlreichen Eisentieren verziert und Andrea Kluitmann aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt hat, ist poetisch, authentisch und klug, eine unbedingte Empfehlung für alle zwischen neun und 99.“

  • Annejan Mieras, Hanno und der Notfall (Illustrationen von Linde Faas. Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann; Gerstenberg-Verlag)

heute nichts

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