Der neu gegründete Franken Verlag aus Dortmund veröffentlicht zeitgenössische Belletristik und Klassiker aus den romanischen Sprachen und rückt dabei den Übersetzungsprozess in den Fokus. Gegründet wurde der Verlag Anfang 2024 vom Romanisten, Übersetzer und Dolmetscher Lucas Franken. Mit Feinschnitt Barcelona erscheint am 15. Januar das erste Buch im Verlagsprogramm, pro Jahr sind ein bis zwei Veröffentlichungen geplant.
„Bei uns erscheinen Texte, die woanders vielleicht übersehen werden – etwa, weil literarische Texte aus ›kleineren‹ Sprachen den größeren Verlagshäusern zu nischig sind. Oder weil wir Texte (wieder)entdecken, die im Ausland längst den Status von Klassikern genießen, im deutschsprachigen Raum aber bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Unser Ziel ist es, auch jene literarischen Stimmen zu fördern, die in der deutschsprachigen Verlagslandschaft bisher wenig Gehör gefunden haben“, so Lucas Franken zum programmatischen Schwerpunkt.
Der Dortmunder Verlag veröffentlicht ausschließlich Texte, deren Sprachen nicht nur die Übersetzer*innen, sondern auch die verantwortlichen Lektor*innen selbst beherrschen. »Uns ist eine respektvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Übersetzer*innen besonders wichtig«, erklärt Lucas Franken. »Die Nennung der Übersetzer*innen auf dem Cover ist für uns selbstverständlich.« Auch die Kommunikation mit den Leser*innen ist dem Verlag ein großes Anliegen: Mit einem verlagseigenen Kanal auf Discord lädt Franken Interessierte dazu ein, sich dort über aktuelle Projekte, literarische Themen und vieles mehr auszutauschen.
Die erste Verlagsveröffentlichung ist die Erzählung »Feinschnitt Barcelona« von Adrià Pujol Cruells, aus dem Katalanischen übersetzt von Matthias Friedrich. In diesem Buch, einer ungewöhnlichen Mischung aus autobiografischer Erzählung und anthropologischem Essay, schildert Pujol Cruells vor der facettenreichen Kulisse Barcelonas seine persönliche Geschichte mit der Stadt. Dabei reflektiert er über die enttäuschten Hoffnungen nach den Olympischen Spielen 1992, übt Kritik am Massentourismus und erinnert sich an den Tod seiner Mutter und seine Jugendjahre, als er erstmals in die Stadt kam.