Rowohlt: Alexander Fest geht von der Brücke – aber nicht von Bord / Barbara Laugwitz übernimmt das Ruder

Barbara Laugwitz

Alexander Fest (54) wird zum 14. September 2014 seine Aufgaben als verlegerischer Rowohlt-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung an Barbara Laugwitz (43 – Foto) übergeben. Das hat Alexander Fest heute bei einer Betriebsversammlung den Mitarbeitern mitgeteilt. Dabei ist auch deutlich geworden, dass es rein private Gründe sind, die ihn dazu bewogen haben, die Verantwortung für den Verlag nach dreizehn Jahren in andere Hände abzugeben.

Er habe sich zu diesem Schritt schon seit längerer Zeit entschlossen, weil er das Gefühl habe, der Verlag brauche künftig an der Programmspitze jemanden, der die neuen Aufgaben, die vor allem mit der Digitalisierung zusammenhängen, besser als er angehen würde – dieser in den letzten Jahren immer wichtigere Teil sei für ihn eher Pflicht gewesen, die ihm Zeit für wichtigere Teile der Verlagsarbeit genommen habe.

Was jetzt aber auch heißt: Er bleibt dem Verlag erhalten, wird auf Vorschlag von Stefan von Holtzbrinck und John Sargent auf verkleinerter Grundlage weiter das tun, was ihm am wichtigsten war: Programmarbeit mit den ihm wichtigen Autoren machen – nur nicht mehr in der Veantwortung als Geschäftsführer, aber weiter als Angestellter des Verlages. Das bestätigt Peter Kraus vom Cleff, (noch) sein Geschäftsführer-Kollege: „Ja, er geht von der Brücke, aber nicht von Bord“.

Die künftige Aufteilung der Verantwortung liest sich so im O-Ton:

Barbara Laugwitz hat maßgeblichen Anteil am Erfolg der Rowohlt-Verlage in den letzten zehn Jahren. Sie war bisher als Verlagsleiterin und Prokuristin verantwortlich für die Bereiche rororo Belletristik- und Sachbuch, Rowohlt-Polaris und Rowohlt Sachbuch. Unter ihrer Leitung wurden zahlreiche Bestseller veröffentlicht, unter anderem von Autoren wie Jan Weiler, Eckart von Hirschhausen, Max Moor, Ildikó von Kürthy, Jan Josef Liefers, Iris Radisch und Jennifer Teege. Mit ihrem hervorragenden verlegerischen Gespür, ihrer Führungsstärke und ihrer großen Leidenschaft für Bücher ist sie für diese Position eine hervorragende Besetzung.

Alexander Fest wird dem Verlag als „editor at large“ erhalten bleiben. Er soll die Geschäftsführung beratend unterstützen und weiterhin viele seiner Autoren betreuen. Alexander Fest blickt auf außergewöhnliche 13 Jahre als Rowohlt-Verleger zurück, länger als jeder andere mit Ausnahme der beiden Rowohlts, und wird auch in den kommenden Jahren zum Erfolg des Verlags beitragen. In die Zeit Fests fallen zahlreiche publizistische Glanzpunkte, außerdem wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Jahre des Verlags.

Gunnar Schmidt (47), Verlagsleiter seit 2004, wird verlegerischer Geschäftsführer von Rowohlt.Berlin. Mit seinem Wirken sind Autoren wie Aharon Appelfeld, Herfried Münkler, Wolfgang Büscher, Willi Winkler, Horst Evers, Friedrich Christian Delius, Karl Lauterbach, Helmut Lethen und Jürgen Kaube verbunden.

Dr. Marcus Gärtner (49), bisher Programmleiter der rororo-Belletristik, wird zum Verlagsleiter für Programmentwicklung befördert und in dieser Funktion die Verlegerin verlagsübergreifend bei dem Auf- und Ausbau verschiedener Autoren- und Programmlinien unterstützen. Autoren wie Heinz Strunk, Wolfgang Herrndorf und Bernard Cornwell hat er neben vielen anderen zum Erfolg geführt. Seinen bisherigen Verantwortungsbereich übernimmt Grusche Juncker (45), zusätzlich zur Programmleitung von Rowohlt-Polaris. Bestseller von Jojo Moyes, Hjorth/Ros! enfeldt, Petra Oelker und Jan Seghers stehen stellvertretend für ihre Arbeit.

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