Auf Platz 1: Michaela Krützen "Zeitverschwendung. Gammeln, Warten, Driften in Film und Literatur", S. Fischer Verlag Bestenliste: Die Sachbücher des Monats September 2024

1. Michaela Krützen

Zeitverschwendung. Gammeln, Warten, Driften in Film und Literatur, S. Fischer Verlag, 958 Seiten, € 38,00

 

2.       Steve Ayan

Seelenzauber. Aus Wien in die Welt. Das Jahrhundert der Psychologie, Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), 398 Seiten, € 26,00

 

3.       Armin Nassehi

Kritik der großen Geste. Anders über gesellschaftliche Transformation nachdenken, C. H. Beck Verlag, 224 Seiten, € 18,00

 

4,       Raffael Scheck

Frühling 1940. Wie die Menschen in Europa den Westfeldzug erlebten, Verlag Hoffmann & Campe, 448 Seiten, € 28,00

 

5.       Maximilian Steinbeis

Die verwundbare Demokratie. Strategien gegen die populistische Übernahme, Carl Hanser Verlag, 304 Seiten,

€ 25,00

 

6.-7.  Cat Bohannon

Eva. Das Wunder des weiblichen Körpers – und wie er seit 200 Millionen Jahren die Entwicklung des Lebens vorantreibt. Übersetzt von Rita Gravert, Christina Hackenberg, Ursula Held und Sigrid Schmid, C. Bertelsmann Verlag, 768 Seiten, € 30,00

 

Philipp Schönthaler

Wie rationale Maschinen romantisch wurden. KI, Kreativität und algorithmische Postrationalität, Matthes & Seitz Berlin, 223 Seiten, € 16,00

 

8.       René Aguigah

James Baldwin. Der Zeuge, C. H. Beck Verlag, 233 Seiten, € 24,00

 

9.       Tim Henning

Wissenschaftsfreiheit und Moral, Suhrkamp Verlag, 319 Seiten, € 30,00

 

10.     Florian Klenk

Über Leben und Tod. In der Gerichtsmedizin, Zsolnay Verlag, 187 Seiten, € 23,00

 

Besondere Empfehlung des Monats September: Prof. Dr. Volker Perthes (ehemaliger Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik): Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser: Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft, Suhrkamp Verlag, 540 Seiten, € 25,00

Eine soziologische Vermessung der gesellschaftlichen Konfliktlandschaft in Deutschland, die klare bestimmte Risiken aufzeigt, gleichzeitig aber entdramatisiert. Die Ergebnisse der datenbasierten Untersuchung widersprechen der gängigen These von einer Polarisierung der Gesellschaft. Auch wenn die Gesellschaft insgesamt nicht polarisiert ist, gibt es aber Triggerpunkte – „Sollbruchstellen …, an denen sich Empörung und Widerspruch artikulieren“ (387) – und die vor allem an den Rändern zur Radikalisierung beitragen können.  Eine Politik, die sich um verantwortliches Handeln bemüht, sollte zur Kenntnis nehmen, wo diese Triggerpunkte liegen, dort nämlich, so die Autoren, wo Menschen „ungerechte Ungleichbehandlungen“ sehen, in ihren „Erwartungen von ‚Normalität‘ herausgefordert“ werden, Kontrollverluste fürchten oder politische Maßnahmen als übergriffig empfinden. Wenn jüngste Wahlergebnisse zu zeigen scheinen, dass einige dieser Triggerpunkt bereits großflächig ausgelöst worden sind, müsste sich Politik demnach darum bemühen, die immer noch überwiegende Tendenz, Lösungen in der Mitte zu finden, produktiv zur Bearbeitung der vorhandenen Konflikte zu nutzen. (Volker Perthes)

Die Jury: Tobias Becker, Der Spiegel; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Dr. Eike Gebhardt, Berlin; Knud von Harbou, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Unversität Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt; Jörg-Dieter Kogel, Bremen; Dr. Wilhelm Krull, Hamburg; Marianna Lieder, Berlin; Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin; Gerlinde Pölsler, Der Falter, Wien; Marc Reichwein, DIE WELT; Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar; Wolfgang Ritschl, ORF Wien; Florian Rötzer, krass-und-konkret, München; Norbert Seitz, Berlin; Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien; Prof. Dr. Philipp Theisohn, Unversität Zürich; Dr. Andreas Wang, Berlin; Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Zürich