Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Soll dieser Mann wirklich unser neuer Goethe sein?“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

 

 

„Die Urschreitherapie ist des Sängers Fluch – Jetzt ist aber mal Schluss mit dem Sichöffnen und Ausbluten: Kevin Barrys Roman Beatlebone lässt einen gestressten John Lennon zum Inselflüchtling werden.“

  • Kevin Barry: Beatlebone, aus dem Englischen von Bernhard Robben (Rowohlt)

„Soll dieser Mann wirklich unser neuer Goethe sein? – Trumpfkarte im Stadtmarketing: Hans Pleschinskis Roman Am Götterbaum fragt nach Paul Heyses Gegenwärtigkeit.“ Rezensent Nils Kahlefendt findet Gefallen an Pleschinskis Ansatz: „Hier wird keine Dichtervita in Cinemascope nacherzählt als Subgenre des historischen Romans – diesmal, und das macht die Sache spannend, geht es um die Anschlussfähigkeit eines einstmals hochpopulären, inzwischen etwas angestaubt wirkenden Schriftstellers fürs Hier und Jetzt: Welche Verwertungspotentiale bietet Heyse, einer der meistgelesenen Autoren des 19. Jahrhunderts, für unseren stets hungrigen Literatur- und Kulturbetrieb?“

  • Hans Pleschinski: Am Götterbaum (C.H. Beck)

„Alexa, sag mal: Ich schwitze – Wenn der Autor im eigenen Textfluss ertrinkt: Christoph Ransmayr erzählt von einer Zukunft, in der Europa zersplittert und der Klimawandel alles umformt.“

  • Christoph Ransmayr: Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten (S. Fischer)

„Ringsherum fetter – Wie Elisabeth Hauptmann, Bertolt Brechts Sekretärin, einen Dichter von Gewicht aus ihm machen wollte.“ Marin Kölbel und Peter Villwock haben Elisabeth Hauptmanns Tagebuchaufzeichnungen zu Brecht durchgesehen und so publiziert, wie sie in dem kaum leserlichen Originaltext stehen.

  • Elisabeth Hauptmann: „2 x sehr über ihn geärgert“ Tagebuchaufzeichnungen zu Brecht, in Sinn und Form. 73. Jg., 2. Heft, März/April. Berlin 2021

 

 

„Fremde im Leib der Erde – Will Hunt denkt über die Anziehungskraft des Untergrunds nach – und die Ängste, die er in uns hervorruft.“ Der Autor hat dafür Höhlen in aller Welt besucht. Auch in die französischen Pyrenäen, wie Sylvia Staude berichtet, „wo er Graf Robert Begouën überreden kann, ihn in eine äußerst gut gehütete Höhle auf dessen Land und zu zwei tief im Innern liegenden Bisons aus Lehm zu lassen. Spätestens da stellt man sich Will Hunt als einen angenehmen, freundlichen Menschen vor, der jeden zu allem überreden kann.“ Die Rezensentin empfiehlt außerdem ein Buch von Robert Macfarlane.

  • Will HuntIm Untergrund. Expeditionen ins Reich der Erde, aus dem Englischen von Anke Caroline Burger (Liebeskind)
  • Robert Macfarlane: Im Unterland, aus dem Englischen von Andreas Jandl, Frank Sievers (Penguin)

„Goldgräberstimmung – Porträt des Cowboys als junge Comicfigur: Im 100. Lucky Luke-Band finden sich die frühsten Geschichten.“

  • MorrisLucky Luke 100 – Die Ursprünge: Western von Gestern (Egmont Ehapa)

Und: „Übersetzen – Schwer zu sagen, was an diesem Videogespräch das Beste ist. Saša Stanišic und zehn Übersetzerinnen seines Buchs Herkunft sprechen zum Beispiel über das Wort ,Herkunft‘.“ Judith von Sternburg empfiehlt nachdrücklich das „20. Straelener Atriumsgespräch“.

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