Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Eines der schönsten Sachbücher der vergangenen Jahre“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Wie die Gegenwart als Vergangenheit aussehen wird“: In Bildern denken: Svetlana Alpers macht sich auf überzeugende Weise an die Lektüre der Fotografien von Walker Evans. „Starting from Scratch lautete der Titel der Originalausgabe und versah Evans’ Praxis des Fotografierens mit dem Rückenwind des Neuanfangs. Im Buch findet sich jenseits der Lektüren eine Folge von über hundertzwanzig seiner Aufnahmen, die auch in Bildern vor Augen führen, was es bedeutet, ‚ein Auge zu haben‘.“
    Svetlana Alpers, Walker Evans. Leben und Kunst (Schirmer/Mosel Verlag)
  • „Das ist nur Ächz-istenz“: Rosmarie Waldrops Roman Pippins Tochters Taschentuch als Übersetzungsleistung. „Das alles ist so rasant erzählt, wird von einem solchen Sprach- und Klangzauber getragen, dass man sich fragt, wer soll das übersetzen? Ann Cotten! Ihrerseits bilingual aufgewachsen, hat sie hier Außergewöhnliches geleistet. Ihre Übersetzung ist so treffend wie unverstellt.“
    Rosmarie Waldrop, Pippins Tochters Taschentuch (Suhrkamp Verlag)
  • „Dem Fortschritt verschrieben“: Roland Gerste entwirft ein Panorama der Medizin zwischen 1840 und 1914. „Der Leser schaut den Protagonisten quasi über die Schulter, beobachtet, wie diese nach Lösungen suchten und Hypothesen testeten, erlebt mit, welche Widerstände und Misserfolge sie dabei zu überwinden hatten – und wie sich die Welt der Kranken dadurch veränderte.“
    Ronald D. Gerste, Die Heilung der Welt. Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840–1914 (Klett-Cotta Verlag)

  • „Leise kratzend dreht sich die Erde“: Michael Hagners elegante Studie über das Foucaultsche Pendel ist vor allem eine Geschichte der Konkurrenz zwischen religiösen und wissenschaftlichen Weltbildern. „Den Übergang von Wissenschaft und Politik in Kunst spiegelt auch das Buch selbst. Michael Hagners Monografie ist eines der schönsten Sachbücher der vergangenen Jahre: Sorgfältig gestaltet und gebunden, auf festem, weißem Papier gedruckt, mit einem großzügigen, leicht zu lesenden Satzbild und Illustrationen, die sich in den Text integrieren, ist dieses Buch eine Erinnerung daran, ‚dass gerade der materielle Gegenstand, den man in Händen hält, für jene Integrität und Stabilität sorgt, die ein Buch aus einem ununterscheidbaren Gewimmel von Wörtern heraushebt‘.“
    Michael Hagner, Foucaults Pendel und wir. Anlässlich einer Installation von Gerhard Richter (Verlag der Buchhandlung Walther König)
  • „Der letzte König“: Missionierung, Unterdrückung, Disziplinierung: Der Schriftsteller Mia Couto erzählt von der Kolonialisierung Mosambiks. „Mit seinem „Imani“-Zyklus ist er auf der Linie seiner bisherigen Bücher geblieben. Er will die Menschen seiner Welt, ihre Beweggründe und seelischen Untiefen erforschen, indem er sie nacherzählt. Seine Figuren sind keine strahlenden oder finsteren Helden, und genau das macht sie authentisch.“
    Mia Couto, Asche und Sand. Der Imani-Zyklus, Band 2 & 3 (Unionsverlag)Comic-Kolumne
  • Jérôme Félix (Text) und Paul Gastine (Zeichnungen), Bis zum bitteren Ende (Splitter Verlag)
  • Colin Wilson (Text: Fred Duval und Jean-Pierre Pécau), Nevada (Splitter Verlag)
  • Laurent Astier (Text und Zeichnungen), Die Viper (Splitter Verlag)
  • Rubén Pellejero (Zeichnungen) und Jean Dufaux (Text), Regenwolf (Schreiber & Leser)

  • „Jede Lektüre ist eine Bevormundung“: Der Linguist Henning Lobin über rechte Sprachpolitik und den Streit über Gendersternchen. „Mit Blick auf die oft als „partikularistisch“ gescholtenen Steuerungsversuche von links stellt Lobin vor diesem Hintergrund klar: ‚So wichtig es ist, zu verhindern, dass Sprache politisch instrumentalisiert wird, so viel gefährlicher ist in meinen Augen deshalb die nationalidentitäre Sprachpolitik gegenüber linker Identitätspolitik.'“
    Henning Lobin, Sprachkampf. Wie die Neue Rechte die Sprache instrumentalisiert (Dudenverlag)
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