Danach fragen Ihre Kunden Umgeblättert heute: „Kultur ist kein Sahnehäubchen“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Demut vor dem Original? Oder den Text verbessern?“: Erika Thomalla untersucht die Geschichte und Bedeutung der Herausgeberschaft vom klassischen bis zum positivistischen Zeitalter. „Obgleich es zu den von Thomal­la unter­such­ten Debat­ten viele Einzel­stu­di­en gibt, macht erst eine solche Zusam­men­schau (ohne steile These) deut­lich, dass die Funk­ti­ons­stel­le des Heraus­ge­bers für die lite­ra­ri­sche Tradi­ti­ons­bil­dung nicht nur bedeut­sam, sondern maßgeb­lich war.“
    Erika Thomalla, Anwälte des Autors. Zur Geschichte der Herausgeberschaft im 18. und 19. Jahrhundert (Wallstein)
  • „Wo Europa zu Asien wird“: Stanislaw Assejews Berichte aus dem besetzten Donbass. „Die anthro­po­lo­gisch präzi­sen Skiz­zen des heute 31 Jahre alten Autors waren ein Fens­ter in das abge­schirm­te Gelän­de der Will­kür­herr­schaft, das eine verdienst­vol­le Publi­ka­ti­on nun auch dem deut­schen Publi­kum geöff­net hat.“
    Stanislaw Assejew, In Isolation. Texte aus dem Dombass  (edition.fotoTAPETA)
  • „Spott für die Zwanzigcentler“: Antanas Škèmas schonungslose Prosa. „Gott­lob ist der Band Apoka­lyp­ti­sche Varia­tio­nen, der Škèmas zwischen 1929 und 1960 veröf­fent­lich­te Prosa erst­mals auf Deutsch präsen­tiert, weit mehr als eine fast vier­hun­dert Seiten lange Thera­pie­sit­zung.“
    Antanas Škèmas, Apoka­lyp­ti­sche Varia­tio­nen (Guggolz Verlag)
  • „Kultur ist kein Sahnehäubchen“: Alexander Skipis darüber, warum wir Theater, Kino und Buchhandlungen jetzt sofort öffnen müssen. „Die wich­ti­ge Funk­ti­on von Buch­hand­lun­gen zeigte sich, als nach der Been­di­gung des ersten Lock­downs in Deutsch­land, aber auch nach Been­di­gung des Lock­downs vor zwei Wochen in Öster­reich die Menschen gewis­ser­ma­ßen die Buch­hand­lun­gen gestürmt haben. Da brach eine Sehn­sucht, ein tiefes Bedürf­nis nach der Beschäf­ti­gung mit Buch­kul­tur hervor.“

  • „Verflixte Farbenlehre“: In den Schriften Immanuel Kants gibt es rassistische Passagen. „War Kant ein Rassist? Das ist die herausfordernde Frage, die es zu beantworten gilt, wenn man Kants philosophisches Leben und Werk als Zusammenspiel von Wissensbegründung und Lebensorientierung betrachtet, bei dem es auch um Gefühle gehen muss.“
  • „Weltwissen eines Liebenden“: Miklós Szentkuthys wilde Notizen zu Casanovas Memoiren. „Wenige Bücher des 20. Jahrhunderts, ach was, der Literaturgeschichte, sprühen derart vor Witz, zeugen von so viel Lust am Denken, Erzählen, Räsonieren wie sein 1939 in Ungarn erschienenes Apropos Casanova.“
    Miklós Szentkuthy, Apropos Casanova. Das Brevier des Heiligen Orpheus (Die Andere Bibliothek)

  • „Mitten im wirbelndsten Leben“: Die Reichsgründung ist im Werk des Wilhelm Raabe ein Kapitel, das unbedingt wiederentdeckt werden darf. „Unüberhörbar die Reserviertheit gegenüber den Umständen der Reichsgründung unter Raabes klugen Figuren, unübersehbar der Groll des Autors selbst. Raabes Welt war in einem Reich, in dem der Kaiser das erste und sein Kanzler das letzte Wort hatten, der vorgelebte Widerspruch.“
    Wilhelm Raabe, Pfisters Mühle (Reclams Universalbibliothek)
  • „Nur unterbrechen sollte man sie nicht“: Eine pfiffige Frau in New York, wiederentdeckt: Amanda Cross und ihre Kate-Fansler-Whodunnits. „Die letzte Analyse ist ein veritabler Whodunnit, mit Rätselraten bis zum Schluss und einer Überführung des Täters, für die es wichtig ist, dass er sich splitterfasernackt auszieht. (…) Ein Amüsement weit über dem Niveau der meisten Unterhaltungskrimis.“
    Amanda Cross, Die letzte Analyse (Dörlemann)
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