Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Man wünscht dem be­merkenswert intelligenten und unterhalt­samen Ro­man viele Leser“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Zombieland, so weit das Auge reicht“: In seinem Polen-Roman Aber mit unseren Toten kombiniert Jacek Dehnel Horrorliteratur mit Ideen aus Fantasy, Groteske und Parodie. „Somit hat Dehnel zwar einen unterhaltsamen Roman geschrieben, in dem die Muster der Horror­literatur auf die Mittel der Fantasy, Groteske und Parodie treffen. Doch gleichzeitig einen zutiefst erschreckenden, mit dem er die polnische, aber auch manche andere Gesellschaft davor warnt, sich von wahnhaften Parolen und Ideen anstecken zu lassen. Sie können schnell, wie wir seit einem Jahr zum wiederholten Mal lernen, zu einer blutigen Realität werden.“

  • Jacek Dehnel, Aber mit unseren Toten. Roman. (aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann und Renate Schmidgall; Edition fotoTapeta)

„Mit der Eleganz der Nachtigall“: Der gespiegelte Künstler: Wolfgang Hildesheimers phänomenale Miniaturensammlung Lieblose Legenden erscheint in hinreißend liebevoller Aufmachung bei Faber & Faber. „Mit einer an Jorge Luis Borges heranreichenden Komik der Selbst­reflexion nehmen diese schlackenlosen Texte das prekäre Terrain zwischen Ge­schmack und Stil in den Blick, handeln von den Zumutungen des Schreibens, Malens und Musizierens im Angesicht der ewigen Antithese von Kunst und Leben.“

  • Wolfgang Hildesheimer, Lieblose Legenden. Kurzgeschichten. (Mit 30 Reproduktionen nach Linolschnitten und 4 Originallinolschnitten von Christoph Ruckhäberle; Faber & Faber Verlag)

„Und überall ist Heimat“: In Matthias Göritz Roman Sprache der Sonne sucht eine Studentin in Istanbul nach ihren Wurzeln und findet über Sprache die Welt. „Ob man das Buch nun einen historischen, einen Entwicklungs-, Reise- und Familienroman nennen möchte, ist nicht so entscheidend. Man wünscht dem be­merkenswert intelligenten und unterhalt­samen Ro­man viele Leser.“

  • Matthias Göritz, Die Sprache der Sonne. Roman. (Verlag C. H. Beck)

heute nichts

„Die Angst vorm Souverän“: Die ehemalige Bundesverfassungsrichterin Gertrude Lübbe-Wolff macht in ihrem Buch Demophobie Mut, mehr direkte Demokratie zu wagen. „In der angenehm lesbaren, nach Umfang der Fußnoten und der Literaturliste hochgelehrten, beinahe übergelehrten Studie setzt sich Gertrude Lübbe-Wolff, immerhin eine ehemalige Bundesverfassungsrichterin, in einem ersten, weitaus längsten Hauptteil mit zehn ‚Vorbehalten gegen direktdemokratische Entscheidungen‘ auseinander. (…) Wie von einer hochkompetenten Rechtsprofessorin zu erwarten, ist der Autorin jede Art von voreiligen Urteilen fremd.“

  • Gertrude Lübbe-Wolff, Demophobie. Muss man die direkte Demokratie fürchten? (Klostermann)

„Am liebsten zählt sie nur bis eins“: Kim Koplins Die Guten und die Toten. „Die Guten und die Toten heißt der erste Krimi einer Autorin (eines Autors?), die nicht Kim Koplin heißt und ungefähr die freche Schreibe der Hamburgerin Simone Buchholz hat. Allerdings spielt dieser schnelle, schnodderige, blutige Thriller in Berlin. ‚Mit dieser Lache könnte man Füchse aus dem Bau treiben‘, so denkt Hauptfigur 1, Nihal, über die Begleitung ihres Bruders. Mit dieser Schreibe kann man allemal Leserinnen (und Leser natürlich auch) an die Couch tackern.“

  • Kim Koplin, Die Guten und die Toten. Thriller. (Suhrkamp)
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