Der Heinrich-Mann-Preis 2025 der Akademie der Künste geht an die Schriftstellerin Mely Kiyak. Als Verteidigerin einer offenen demokratischen Gesellschaft schreibt sie die Tradition aufklärend-kritischer Essayistik im Sinne Heinrich Manns fort. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Essayistik wird am Dienstag, den 25. März 2025, zwei Tage vor dem Geburtstag Heinrich Manns, in der Akademie der Künste am Pariser Platz verliehen. Zur Begrüßung spricht der Präsident der Akademie der Künste, Manos Tsangaris. Die Laudatio hält Jan Böhmermann. Nach der Dankesrede der Preisträgerin liest der Schauspieler Mehmet Yılmaz aus Texten Heinrich Manns.
Mely Kiyak sei durch ihre Texte zu einer wichtigen intellektuellen Stimme der deutschen Gesellschaft geworden, so die Jury, der Lena Gorelik, Kathrin Schmidt und Asmus Trautsch angehören. In der Jurybegründung heißt es weiter: „Sie widmet sich der gesellschaftspolitischen Diagnose ebenso wie der künstlerischen Auseinandersetzung, mit äußerst seltenem Sinn für absurd-schöne Komik. Mely Kiyak spielt mit der deutschen Sprache, ihren Tempi, Stilebenen und Ausdrucksdimensionen, während sie genau wahrnimmt und eingehend beschreibt. Ihre für Diskriminierung und Bigotterie sensible Kritik beschreibt und leuchtet aus, rechnet aber nicht auf oder behauptet Überlegenheit. Ambivalenzen werden erkennbar, ohne aufgelöst werden zu müssen.“
Die Preisträger*innen der letzten Jahre waren Lena Gorelik (2024), György Dalos (2023), Lothar Müller (2022) und Kathrin Passig (2021).