"Die Resonanz hat uns überwätigt." Berlin: „Salon der grafischen Literatur“ in der Bibliothek am Luisenbad

Bereits zum dritten Mal veranstalteten Comicverlage und die Bibliothek am Luisenbad gestern einen Graphic-Novel-Pressesalon in Berlin. Zwölf Verlage aus dem Comicbereich – von avant bis Zwerchfell – präsentierten beim Salon der grafischen Literatur ihre aktuellen Programme und gaben einen ersten Einblick in die Frühjahrproduktion.

Pressesalon vor der Bibliothek am Lusienbad

„Die Resonanz der Verlage hat uns überwältigt. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr – wenig überraschend – ausfallen musste, freuen sich alle über ein Wiedersehen.“, sagt Filip Kolek, freier Pressesprecher und Mitorganisator der Veranstaltung, die Pressevertreter*innen, Blogger*innen, Buchhändler*innen, Pädagog*innen und Literaturveranstalter*innen mit der Comicszene zusammenbringen will. Über 100 Besucherinnen und Besucher standen auf der Gästeliste. „Wir sind froh und dankbar, dass sich so viele Menschen Zeit für unseren Salon nehmen“, freut sich Filip Kolek. „Wegen der vielen Anmeldungen und der Hygienebestimmungen haben wir die Büchertische der Verlage diesmal ins Freie verlagert.“ Das kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Bei Sonne und herbstlichen Temperaturen informierten sich an den Verlagsständen im Vorhof der Bibliothek, kamen mit Verleger*innen und Kolleg*innen ins Gespräch.

Mit dabei waren neben den Verlagen avant (Berlin) und Zwerchfell (Frankfurt am Main) Bahoe Books (Wien), Carlsen (Hamburg), Edition Moderne (Zürich), Jacoby & Stuart (Berlin), Jaja Verlag (Berlin), Kibitz Verlag (Hamburg), Parallelallee (Berlin), Reprodukt (Berlin), Schaltzeit (Berlin) und Splitter (Bielefeld).

Flankiert wurde die Pressebörse – unter 3G-Bedingungen – von Lesungen und Diskussionen im Puttensaal der Bibliothek. Unter anderem stellte die Berliner Illustratorin Bianca Schaalburg ihre druckfrische Graphic Novel Der Duft der Kiefern (avant-verlag) vor, in der sie der Geschichte ihrer Familie nachgeht und Fragen nach Mitschuld und Verdrängung stellt. Gestern erzählt sie von ihren aufwendigen Recherchen in Museen und Archiven in Berlin, Potsdam und Riga. Höhepunkt war eine Gesprächsrunde mit Repräsentant*innen von fünf Comicverlagen, die in diesem Jahr runde Jubiläen feiern.: Edition Moderne (40), Reprodukt (30), avant-verlag (20), Splitter (15) und Jaja Verlag (10).

Bianca Schaalburg präsentiert ihr bereits ausgezeichnetes Graphic-Novel-Debüt

Ein kleiner Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf Comics für Kinder und Jugendliche, ein Bereich, der künftig auch im Pädagogikbereich noch ausgebaut werden soll. Bereits am frühen Morgen hatten rund zwanzig Teilnehmer*innen den Workshop „Mit Comics erzählen lernen: Wie Bildergeschichten von Asterix bis Yasmina Unterricht und Lernbegleitung zum Krachen bringen“ besucht.

Der nächste Salon der grafischen Literatur wird im Mai 2022 stattfinden. Wegen der positiven Resonanz des Publikums voraussichtlich wieder im Freien.

Die Bibliothek am Luisenbad hat sich seit Jahren in der Comicszene einen Namen gemacht. Seit 2018 wird dort jährlich das ComixBad! veranstaltet, ein Reigen an Comic-Lesungen, Ausstellungen und anderen Events. In diesem Rahmen präsentiert JaJa-Verlegerin Annette Kühn am 11. November ihren eigenen Comic Verlagswesen. In der Bibliothek ist außerdem vom 11. Oktober bis zum 26. November eine Ausstellung mit Originalen und Drucken von Annette Köhn zu sehen.

ml

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