Im Rahmen einer digitalen Preisverleihung wurde am 8. November der 13. Dresdner Lyrikpreis vergeben. Die Landeshauptstadt Dresden lobt all zwei Jahre den mit 5000 Euro dotierten Preis zur Förderung des gegenwärtigen poetischen Schaffens aus. Er richtet sich an Lyriker*innen, die in deutscher oder tschechischer Sprache schreiben und in Europa leben. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören Uljana Wolf, Petr Hruška, Lutz Seiler, Uwe Tellkamp und Jan Škrob.
In diesem Jahr kürte die 7-köpfige Jury den in Aachen lebenden Dichter Christoph Wenzel zum Sieger. Dieser betreibt in seinen Gedichten „eine klangstarke Provinz- und Heimatkunde […] in einem ironischen Ton, in dem zugleich Wehmut wie Distanz einschlägt […]“, wie es Laudatorin Anja Utler beschrieb.
Preisträger Wenzel zeigte sich sichtlich bewegt über die Entscheidung und Begründung der Jury. Neben der Freude darüber, dass durch den Wettbewerb auch in dieser Zeit Poesie und Kultur präsent und sichtbar bleiben, äußerte er Bedauern darüber, dass es zu keiner tatsächlichen Begegnung mit den Organisator*innen und anderen Finalist*innen kommen konnte.
Die entfallenen Veranstaltungen rund um den Lyrikpreis werden jedoch im Frühjahr 2021 nachgeholt, zudem entsteht eine Anthologie mit den Texten aller Finalist*innen.
Auch der erstmals mit 500 Euro dotierte Publikumspreis wurde vergeben. Insgesamt 441 Lyrikfans hatten bis zum 7. November ihre Stimme für eine*n der 10 Finalist*innen online abgegeben. Glücklicher Gewinner ist der aus Mariánské Lázněe stammende Lyriker Ondřej Krystyník.
Eine Aufzeichnung der Preisverleihung sowie die Wettbewerbsvideos der Finalist*innen sind unter www.dresdner-lyrikpreis.org abrufbar. Die nächste Ausgabe des Dresdner Lyrikpreises findet im Jahr 2022 statt.