„Unser Ziel ist es, den Kanon der europäischen Literatur zu vervollständigen“ Der Secession Verlag feierte den Start der Reihe „Femmes de Lettres“

Gestern Abend feierte der Secession Verlag in Berlin den Start der Reihe Femmes de Lettres. Gemeinsam mit der Fonte-Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses will man damit Werke europäischer Autorinnen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts ans Licht holen, die bisher weitgehend nur in Fachkreisen bekannt sind. „Ziel der Reihe ist es, den Kanon der europäischen Literatur zu vervollständigen“, betonte UIrike Vedder, Professorin an der Humboldt Universität Berlin und Mitglied im FONTE-Stiftungsvorstand bei der Präsentation der Reihe in den Räumlichkeiten des Verlags in der Galerie P98A.

Joachim von Zepelin stellt „Torheit und Liebe“ vor

„Es ist ein Privileg, die Reihe in unserem Hause zu wissen“, freute sich Verleger Joachim von Zepelin. Für die Leser gebe es damit etwas zu entdecken, nachzuholen und zu gewinnen. Der erste Band der Reihe, die zweisprachige Ausgabe des Gesamtwerks der französischen Autorin Louise Labé, war gestern rechtzeitig aus der Druckerei gekommen. Monika Fahrenbach-Wachendorff hat Torheit und Liebe ins Deutsche übersetzt.

Louise Labé wurde Anfang der 1520er Jahre in Lyon geboren wurde und hinterließ ein schmales Bändchen mit Sonetten, Elegien und dem „Streitgespräch zwischen Folie und Amor“. Ihr Werk sei ein Zeugnis aufklärerischen und emanzipatorischen Denkens, so der Verleger. Die Schauspielerin Angela Winkler las Passagen aus der Übersetzung, ihre Kollegin Catherine Houssay trug Auszüge aus dem mittelfranzösischen Original vor.

Die Reihe Femmes de Lettres will Prosa, Lyrik, Essays und auch Theaterstücke von Frauen in ihrem literaturhistorischen Kontext vorstellen. Noch in diesem Jahr erscheint der zweite Band. Moralische und vermischte Sendschreiben von Christiana Mariana von Ziegler, einer Autorin der deutschen Frühaufklärung, ist ab 18. November lieferbar.

ml

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