Für seinen Jugendroman "Weil." (Carlsen) Luchs-Preis geht im Mai an Martin Muser

Der Luchs-Preis geht im Mai an den Autor Martin Muser für seinen Jugendroman Weil. (Carlsen), empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.

In seinem Kinderbuchdebüt Kannawoniwasein, für das Muser 2018 von der Kritik gefeiert wurde, lässt der Autor Lebenswelten und Milieus einander begegnen, in Weil. knallen sie mit voller Wucht aufeinander, schreibt Katrin Hörnlein in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Nur 120 sehr dichte und bestens komponierte Seiten benötige Muser, um eine vielleicht nicht heile, aber doch intakte Welt in Stücke zu schlagen, so die ZEIT-Redakteurin und Vorsitzende der LUCHS-Jury. „Jede Regel, mit der die Jugendlichen ihre Leben bisher in Gut und Schlecht unterteilt haben, ist außer Kraft gesetzt, stattdessen sehen sie sich mit den eigenen Schwächen und Abgründen konfrontiert.“ Dieses Buch gibt keine Antworten, stellt dafür umso mehr Fragen, mit denen die Lesenden die eigene Moral überprüfen können. „Perfekter Stoff fürs Ethik-Abi, ach was, fürs Leben!“, urteilt Katrin Hörnlein zum Schluss ihrer Kritik.

Zum Inhalt: Das Abi steht vor der Tür und die Freunde Esther, Knut, Selin, Philipp und Manuel fahren raus aus der Hauptstadt und in ein Haus auf dem Land, um für die anstehende Prüfung im Fach Ethik zu lernen. Auf dem Weg nehmen sie Liam, einen jungen Anhalter mit, den sie jedoch bald bereits wieder rauswerfen, weil er „rassistische Kackscheiße“ von sich gibt. Liams Tasche wirft die Clique später aus dem Fenster – ein verhängnisvoller Fehler. Denn am nächsten Morgen steht der Junge in Begleitung von zwei jungen Männern vor der Tür. Die drei dringen in das Haus ein und es beginnt ein sadistisches Kammerspiel, in dem die Clique ihre Schuld begleichen soll.

In diesem Monat empfiehlt die Luchs-Jury außerdem:

das Bilderbuch Schmetterlingskind von Marc Majewski (von Hacht), empfohlen ab 3 Jahren,
das Kinderbuch Derselbe Mond von Lara Schützsack (Fischer Sauerländer), empfohlen ab 11 Jahren,
das Sachbuch Vorsicht, frisch geschieden! von Frauke Angel und Meike Töpperwien (Klett Kinderbuch), empfohlen ab 8 Jahren.

Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger am Donnerstag, 11. Mai 2023, um 15.20 Uhr auf Bremen Zwei vor. Das Gespräch zum Buch wird online unter www.radiobremen.de/luchs abrufbar sein. Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden derzeit die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Jungen Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen sowie Autor und Philosoph Jörg Bernardy. Jury-Vorsitzende ist Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.

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