Auszeichnungen Sheikh Zayed Book Award: Die Shortlist steht

Der Sheikh Zayed Book Award (SZBA), der vom Abu Dhabi Arabic Language Centre unter der Schirmherrschaft des Department of Culture and Tourism Abu Dhabi organisiert wird, hat die Shortlist für seine 17. Ausgabe veröffentlicht. Sie enthält 20 Autor*innen und Organisationen aus 9 verschiedenen Ländern. In diesem Jahr gingen 3.151 Bewerbungen für den Preis ein, wobei 30 % der Bewerbungen auf die Preiskategorie für Nachwuchsautor*innen entfielen, gefolgt von 22 % für die Kategorie Literatur.

Zu den früheren Preisträger*innen des Sheikh Zayed Book Award, einem der weltweit führenden Preise zur Förderung der arabischen Literatur und Kultur, gehören der deutsche Arabist und Philosophiehistoriker Dag Nikolaus Hasse ebenso wie das britische Banipal Magazine, das französische Institut du Monde Arabe, die britische Autorin Dame Marina Warner, die ägyptische Autorin Iman Mersal und der amerikanische Übersetzer Michael Cooperson.

Auf der Shortlist 2023 in der Kategorie Literatur steht zum zweiten Mal die libanesische Romanautorin und Journalistin Alawiya Sobh mit ihrem Roman Rejoice, My Heart. Die Geschichte handelt von einem jungen Musiker, der nach New York reist, um einer Familientragödie zu entkommen und dort die Liebe zu finden. Ebenfalls auf der Shortlist sind der irakische Dichter, Literaturkritiker und Literaturwissenschaftler Ali Ja’far al-Allaq, der für sein intimes und autobiografisches poetisches Werk Whereto O Poem? An Autobiography in die engere Wahl gezogen wurde, sowie die ägyptische Autorin Reem Bassiouney mit ihrem historischen Roman Al-Qata’i’ – The Ibn Tulun Trilogy.

Die Kategorie Nachwuchsautor*innen umfasst drei erzählende Werke. Over the Republic Bridge des irakischen Autors Shahad al Rawi ist eine Familiensaga, in der die Auswirkungen der amerikanischen Invasion im Irak 2003 über drei Generationen hinweg beschrieben werden. Dirt and Stars des ägyptischen Schriftstellers Ahmed Lofti ist eine Sammlung von Geschichten, die sich mit der arabischen Halbinsel vor der Islamisierung befasst. Außerdem wurde der algerische Schriftsteller Said Khatibi mit seinem Krimi The End of the Desert für die Shortlist nominiert. Darin schildert er die langanhaltenden Auswirkungen des Algerienkriegs auf künftige Generationen.

Im Fokus der diesjährigen Shortlist Arabische Kultur in anderen Sprachen steht die mittelalterliche arabische Geschichte mit The Rise of the Arabic Book der deutschen Autorin und Wissenschaftlerin Beatrice Gründler, das die wenig bekannte Geschichte der lebendigen und anspruchsvollen arabischen Buchkultur des Mittelalters erzählt, sowie den Werken der französischen Historiker Gabriel Martinez Gros und Mathieu Tillier über die islamische Welt im Mittelalter. Weitere Themen sind die Vertreibung der Morisken, also der christianisierten Mauren, aus Spanien im frühen 17. Jahrhundert des spanischen Autors José Pascual Martínez und die Geschichte der Nachkriegspsychoanalyse in Ägypten von der ägyptischen Historikerin Omnia El Shakry.

Die Shortlist Übersetzung, die alljährlich Übersetzungen ins Arabische oder aus dem Arabischen fördert, würdigt die Übersetzungen von drei einflussreichen Wissenschaftlern: Den tunesischen Übersetzer Chokri Al Saadi für seine Übersetzung von Expression and Meaning: Studies in the Theory of Speech Acts des amerikanischen Sprachphilosophen John Searle, in dem dieser seine einflussreiche Theorie der „Speech Acts“ verfeinert; den marokkanischen Wissenschaftler Dr. Lhoussine Banouhachim für seine Übersetzung von Chaim Perelmans Überlegungen zur Geschichte der Rhetorik als eine Theorie der Argumentation; und den Tunesier Abdelaziz Chebil für seine Übersetzung eines Essaybandes des französischen Psychoanalytikers Michel Schneider.

In der Kategorie Verlagswesen und Technologien sind vertreten: Der französische Verlag Éditions Sindbad / Actes Sud, der sich auf die Übersetzung zeitgenössischer arabischer Literatur spezialisiert hat; der unabhängige ägyptische Verlag ElAin Publishing, der für seine Bandbreite an literarischen und wissenschaftlichen Titeln sowie Sachbüchern aus der gesamten arabischen Welt bekannt ist; und das Institute of Arabic Manuscripts in Kairo, Ägypten, das seit seiner Gründung im Jahr 1946 einen umfangreichen Katalog arabischer Manuskripte zusammengestellt hat.

Die diesjährige Shortlist für Literatur- und Kunstkritik umfasst die Bereiche Literatur, Kino und Musik. Der marokkanische Autor Mohamed Nouraldin Affaya befasst sich in seinem philosophischen Werk Images of Existence in Cinema and Philosophy mit der Art und Weise, wie sich die Philosophie mit filmischen Werken auseinandersetzt. Women Views: Studies on Arab Women Self Writings der tunesischen Kritikerin Dr. Jalila Al Tritar analysiert die Art und Weise, wie sich Frauen in der arabischen Welt in Literatur ausgedrückt haben. Schließlich setzt sich der Musiker und Wissenschaftler Dr. Fakher Hakima in seinem kritischen Werk Current Arab Musical Writings Between Modality and Tonality mit zeitgenössischen Kompositions- und Aufführungsmethoden auseinander.

 Dr. Ali bin Tamim, Generalsekretär des Sheikh Zayed Book Award und Vorsitzender des Abu Dhabi Arabic Language Centre, über die diesjährige Shortlist: „Jedes Jahr bin ich fasziniert von der Vielfalt der Einreichungen aus der ganzen Welt. Die diesjährige Shortlist präsentiert eine beeindruckende Bandbreite inspirierender Werke aus den Bereichen Wissenschaft, Belletristik und Sachbuch sowie aus der akademischen Forschung. Wir haben uns sehr über die vielen Einsendungen in der Kategorie Nachwuchsautor*innen gefreut, die meines Erachtens eine glänzende Zukunft für das arabische Verlagswesen erwarten lassen. Auch die konsequente und zeitgemäße Beschäftigung mit der arabischen Geschichte und Kultur in allen Kategorien erfreut uns außerordentlich. Es ist uns eine Ehre, das Talent und die wissenschaftliche Arbeit der internationalen Autor*innen zu würdigen und ihre Werke einem breiteren internationalen Publikum vorzustellen.“

Die Preisträger*innen werden im April bekanntgegeben Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 750.000 VAE-Dirham (US-Dollar 204.203,93); die Kulturelle Persönlichkeit des Jahres erhält 1.000.000 VAE-Dirham (US-Dollar 272.282,20)

 

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