Auszeichnungen Nadia Budde erhält den Uwe Lüders Preis für Illustrationskunst im Kinder- und Jugendbuch 2025

(c) Christian Reister

Zum dritten Mal vergibt das Literaturbüro Lüneburg im Rahmen seines Kinder- und Jugendprogramms, dem Jungen Literaturbüro, den Uwe Lüders Preis für Illustrationskunst im Kinder- und Jugendbuch.

Ausgezeichnet wird die Berliner Illustratorin Nadia Budde für ihr bisheriges Werk und insbesondere für die Illustration von Die Band, die keiner kennt (Peter Hammer 2024).

Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird von der Treuhandstiftung Uwe Lüders ausgelobt. Mit der Preisvergabe ist eine Ausstellung mit Werken der Preisträgerin in der Galerie im Glockenhof in Lüneburg verbunden mit Veranstaltungen und Führungen für Schulklassen. Die Ausstellung läuft vom 08. Mai bis einschließlich 29. Juni 2025. Der Jury gehören an: Die Journalistin und Kinder- und Jugendbuchexpertin Christine Knödler aus München, der Comic-Experte Jakob Hoffmann aus Frankfurt/Main und die Hamburger Illustratorin Sabine Wilharm. Bisherige Preisträgerinnen waren Josephine Mark (2024) und Lena Winkel (2024).

„Seit über 25 Jahren glänzt Nadia Budde mit anarchischer Bilderbuchkunst. Mit „Eins zwei drei Tier“ (Peter Hammer Verlag 1999) ging’s los, mit „Trauriger Tiger toastet Tomaten“ ging’s weiter – seitdem legt die Berliner Illustratorin mit Reim- und Bilder-Trommelwirbeln dadaistischen Ausmaßes eine pointierte Punktlandung nach der anderen hin. So auch mit „Die Band, die keiner kennt“. Abgefahrene Musikanten treffen auf pampige Provinzler, sie werden misstrauisch beäugt, Blickkontakt oder besser Blickvermeidung bilden die Stimmungslage ab, Augen werden zu Motiven, Körpersprache sagt: „Kennen wir nicht!“. Das geht bis in die Haarspitzen, denn im Buddeschen Kosmos sind Haartollen so stilbildend, wie grafische Reduktion und intensive Farbigkeit. Am Ende steigt eine fabulöse Sause mit Krawall, Klamauk, Radau. Die stets merk-würdigen Figuren sind so platt wie die Frisuren, die Band zieht weiter, aber jetzt gilt: „Die kennen wir!“. Denn darum geht es schließlich auch: um Offenheit, Neugierde, Toleranz. Das ist umwerfende Umdeutungskunst. Das Bilderbuch: ein Kracher mit Tiefgang, das Gesamtwerk: einmal mehr ausgezeichnet.“, befindet die Jury.

Nadia Budde, geboren 1967, zählt zu den profiliertesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Deutschlands. Sie studierte Grafik Design an der Kunsthochschule Berlin Weissensee und am Royal College of Art in London. Gleich ihr erstes Bilderbuch “Eins, zwei, drei, Tier” (Peter Hammer Verlag) wurde 2000 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ein weiteres Mal gewann sie den Preis 2009 mit ihrem biografischen Comic “Such dir was aus, aber beeil dich!” (Fischer Schatzinsel). Zahlreiche preisgekrönte Bücher folgten. 2017 war sie für den Astrid Lindgren Memorial Award nominiert. Neben der Illustration eigener und fremder Bilderbuchtexte zeichnet Nadia Budde auch für Zeitungen, Zeitschriften und im Bereich Trickfilm, Bühnenbild und Werbung. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Im Sommersemester 2008 übernahm sie eine Gastprofessur an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle an der Saale im Fachbereich Illustration. Sie hielt viele Workshops und Lesungen im In- und Ausland, u.a. in Norwegen, Frankreich, Iran, Ukraine, Kasachstan, Bolivien, Israel, Algerien, und Libanon. Nadia Budde ist auch als Übersetzerin tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Die Preisverleihung findet Anfang Mai statt, die Ausstellung wird von der Sparkassenstiftung Lüneburg ausgerichtet und läuft vom 8. Mai bis einschließlich 29. Juni 2025 in der Galerie im Glockenhof (Zugang über das Café im Glockenhof, Große Bäckerstr. 17a, Eingang Glockenhof, 21335 Lüneburg).

Mit dem Uwe Lüders Preis werden in Deutschland lebende Illustratorinnen und Illustratoren ausgezeichnet, die ihren Schwerpunkt im Bereich Kinder-/Jugendbuch haben und eine aktuelle literarische Buchveröffentlichung vorweisen, deren Bildsprache besonders eindrucksvoll ist. Dabei kann es sich um ein Werk mit eigenem Text handeln oder um die Illustration eines fremden Textes (deutschsprachig).

Auf der Nominierungsliste standen außerdem Antje Damm mit „Das Nori sagt nein“, Max Fiedler mit „Herr Elefant und Frau Grau“ (2. Band), Nikolas Heidelbach/Ole Könnecke mit „Gutenachtgeschichten für Celeste“, Sybille Hein mit „Freiheit, du große Wundertüte“, Gerda Raidt mit „Wie ein Vogel“, Jens Rassmus mit „Regentag“, Mikaël Ross mit „Der verkehrte Himmel“ und Mehrdad Zaeri mit „Wer küsst wen. Bilder. Kunst. Reise“.

 

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