Nach dreijähriger Pause hatte der Hanser Verlag gestern Abend wieder zum Neujahrsempfang der Literaturkritik in die Räumlichkeiten von Hanser Berlin in Moabit eingeladen. Es ist eine schöne Tradition, dass der Münchener Verlag zu Jahresbeginn sein Frühjahrsprogramm in Berlin feiert und dabei jeweils einen Verlagsbereich in den Fokus rückt. Nach dem Sachbuch im Jahr 2020 war diesmal die Belletristik an der Reihe. Mit Arno Geiger als Ehrengast.
In einem kurzen Gespräch mit seinem Lektor Georg M. Oswald sprach Arno Geiger über sein druckfrisches Buch Das glückliche Geheimnis, in dem er erzählt, wie er als junger Mensch, der Schriftsteller werden wollte, anfing, Streifzüge durch Wiens Straßen zu machen und in Altpapiertonnen nach Brauchbarem zu wühlen. Das Buch empfinde er in gewisser Weise als befreiend, so Geiger.
Verleger Jo Lendle versprach dem Publikum ein großes Bücherjahr. „Das glückliche Geheimnis ist ein erster Höhepunkt des an Höhepunkten reichen Jahres“, sagte er und begrüßte unter den Gästen Annika Reich, deren Roman Männer sterben bei uns nicht am 20. Februar bei Hanser Berlin erscheint. Bereits lieferbar ist Wilhelm Genazino. Der Traum des Beobachters mit Aufzeichnungen, Notizen und Skizzen aus dem Nachlass des Schriftstellers, der in diesen Tagen 80 Jahre alt geworden wäre. Ein Hausschatz, den jede/r neben seinem Bett liegen haben sollte, so Lendle, der bereits gestern ein leuchtendes Herbstprogramm ankündigte.
ml