Der Hallenser Autor Tobias Wagner wird mit dem Peter-Härtling-Preis 2025 ausgezeichnet. Die Jury um Tilman Spreckelsen und Autorin Stefanie Höfler wählte das Manuskript Tod in Brachstedt aus über 150 anonym eingereichten Texten aus. Das preisgekrönte Jugendbuch wird im Programm Beltz & Gelberg veröffentlicht. Die Verleihung des mit 3.000 Euro dotierten Preises findet im Mai 2025 statt.
Die Jury schreibt zu den Gründen für ihre Wahl: „Tobias Wagners Debüt erzählt auf leichte Weise von einem schweren Schicksal, von liebenswerten Jugendlichen und Erwachsenen, die bis in die Nebenfiguren hinein glaubwürdig, aber nie konventionell oder erwartbar geschildert werden. Stattdessen gelingt es dem Autor, eine emotional packende Geschichte mit vielen absurden Details zu einem furiosen Höhepunkt zu führen, und dann wieder zurück in einer Normalität zu landen, bei der alles anders geworden ist und doch als Konstante die verlässliche Freundschaft zweier Jugendlicher geblieben ist. Wie in einem perfekten Film stimmt bis hin zum Ton alles – und wenn der Abspann kommt, möchte man sich am liebsten gar nicht trennen: Ein würdiger Gewinner des Wettbewerbs zum Peter-Härtling-Preis.“
Tobias Wagner erzählt in Tod in Brachstedt vom fünfzehnjährigen Leo, der allein mit seinem Vater lebt. Als dieser eines Morgens plötzlich verschwunden ist, denkt Leo sich: Sturmfrei! Zusammen mit seinem besten Freund Henri, einem Filmfreak, erlebt Leo eine total verrückte Woche. Die Kleinstadt wird kurzerhand zur Filmkulisse und Leo zum Hauptdarsteller in dem Kurzfilm »Death in Brachstedt«, der Leos Angebetete Maja einfach überzeugen muss. Die aufregenden Dreharbeiten in dem abgewrackten Hotel von Onkel Falco lassen ihn die Krankheit seines Vaters, der noch immer verschwunden ist, für eine Weile vergessen. Erst eine Katastrophe holt ihn aus seinem Fiebertraum zurück in die Realität. Zum Schluss kann Leo zwar nicht alles auf seiner Liste abhaken, aber er weiß jetzt: Das Leben ist eine Reihe von Katastrophen mit kleinen Breaks der Glückseligkeit.