Ungewöhnlichster Buchtitel des Jahres ist „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht“

Thomas Spitzer ist mit „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht zum „Ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres“ gekürt worden – und damit hat sich wie im Vorjahr ein Independent-Titel durchgesetzt, den im Vorfeld niemand auf der Rechnung hatte.

Was in Großbritannien die Wahl zum „Oddest Title of the Year“ ist und nach beinahe 40 Jahren einen absoluten Kultstatus genießt, erfreut sich auch hierzulande einer immer größer werdenden Beliebtheit: Sie Online-Buchcommunity „Was liest Du?“, die unter dem Dach der Mayerschen Buchhandlung betrieben wird, hat es sich auch in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, den „Ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres“ zu finden und auszuzeichnen.

Unterstützt wurde die Buchcommunity mit ihren 10.500 lesebegeisterten Mitgliedern dabei von einer siebenköpfigen Fachjury, zu der neben Oliver Kalkofe und Jürgen von der Lippe der Leipziger Buchmessedirektor Oliver Zille, der „NICHTLUSTIG“-Cartoonist und -Autor Joscha Sauer, Sascha Chaimowicz (stellvertretender Chefredakteur „NEON Magazin“), Jan Drees (Autor und Journalist, u.a. 1LIVE, „DIE WELT“, „Rolling Stone“) sowie Anne-Mette Noack (Leitung Marketing Börsenverein des Deutschen Buchhandels) zählten.
Aus den rund 80.000 neuen Büchern, die 2014 im deutschsprachigen Raum erschienen, stachen auch im vergangenen Jahr wieder einige durch ihre besonders einfallsreichen, kreativ-komischen und / oder kuriosen Titelkreationen hervor; der ungewöhnlichste wurde im Zuge von drei Auswahlrunden ermittelt:
Nach 1.123(!) Nominierungsvorschlägen wurde von den Community-Mitgliedern zunächst über eine 50 Titel umfassende Longlist abgestimmt, bevor es in den letzten drei Wochen zum finalen Shortlist-Voting kam:
Sowohl die Online-Community als auch die Fachjury wählten ihre(n) Favoriten unter den zehn beliebtesten Titeln, woraus sich ein wahres Herzschlagfinale entwickelte:

Während das Community-Voting klar von Thomas Spitzers „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht“ angeführt wurde (22,08%, erschienen im periplaneta Verlag), gab es bei der Jury keinen eindeutigen Favoriten und die Meinungen gingen auseinander. Unter dem Strich wurde das Jury-Ranking jedoch von Sören Siegs „Ich hab dich rein optisch nicht verstanden“ (13,25%) angeführt.

Im Gesamtergebnis reichte es dennoch für den in Regensburg lebenden Poetry-Slammer, der mit 15,85% aller Stimmen knapp vor„Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück“ siegte (Nelly Arnold, Diana Verlag / 14,62%). Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich mit Jan Philipp Zymny ein weiterer Poetry Slammer: „Henry Frottey – Sein erster Fall: Teil 2 – Das Ende der Trilogie: Ein Roman in Schwarzweiß“ kam auf insgesamt 11,16% (erschienen im Lektora Verlag).

Auffällig: auch im zweiten Jahr siegte somit erneut ein Titel aus einem Independent-Verlag. Nachdem im Vorjahr „Das Mädchen mit dem Rohr im Ohr und der Junge mit dem Löffel im Hals“ die Auszeichnung gewann (Autor: Volker Strübing, Verlag: Voland & Quist), erschien Thomas Spitzers „Wir sind glücklich, unsere Mundwinkel zeigen in die Sternennacht wie bei Angela Merkel, wenn sie einen Handstand macht“ im Berliner Periplaneta Verlag (gegründet: 2007); für den Regensburger Autor selbst war es gar der erste Preis überhaupt.

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