Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Dominic Hettgen?

Seit Nikolaustag fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2024 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Heute beantwortet Dominic Hettgen, Pressemann bei Emons und Programmleiter des Krimifestivals Crime Cologne, unseren anderen Fragenbogen:

Dominic Hettgen

Welcher Tag war Ihr schönster diesem Jahr?

Der Tag, an dem wir verkünden durften, dass unser Krimifestival »Crime Cologne« 2024 wieder stattfinden wird.

Worüber haben Sie sich 2023 am meisten geärgert?

Als Fahrradfahrer über die Autos, die mich täglich auf meinem Weg in den Verlag ganz offensichtlich überfahren wollen.

Was war 2023 Ihr schönster Erfolg?

Nicht überfahren zu werden.

Und Ihr traurigster Misserfolg war?

Es gibt immer das ein oder andere Projekt, von dem man sich mehr erhofft hätte. Aber Trauer ist ein großer Begriff. Und schon gar nicht sollten solche Begebenheiten dazu führen, seine zukünftigen Erwartungen tiefer anzusetzen.

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Weil ich lange in Köln-Nippes gelebt habe und überhaupt der „Buchladen Neusser Straße“.

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?

Die großen Themen, von denen ich – wie vermutlich alle – nichts mehr lesen möchte, lassen sich nicht wegwünschen. Und solange sie da sind, ist es gut und richtig, dass man darüber liest.

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Über Menschen, die Bücher lesen. Davon gibt es nämlich immer noch sehr viele. Was in der öffentlichen Diskussion bisweilen etwas untergeht. Weswegen dann wiederum die Buchbranche selbst von Menschen, die es besser wissen müssten, mit mehr Skepsis betrachtet wird, als sie es verdient hat.

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Ich möchte nach der Buchmesse am Frankfurter Hauptbahnhof nicht unbedingt noch einmal in den falschen Zug einsteigen.

Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?

Ich bin guter Dinge, dass mir das 2024 besser gelingt, aber ich will nichts ausschließen. (Immerhin hatte ich Zeit mein Buch auszulesen.)

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Im Verlag war ich sehr begeistert von Rolf Sakulowskis »Verlorenwasser« – einem Roman über die damals streng geheime DDR-Spezialeinheit IX. Bei Diogenes mochte ich wie immer den neuen Dennis Lehane. Privat liest meine Tochter gerade fast ausschließlich Harry Potter. Und auch, wenn ich versuche, mit erwachsener Distanz über der Geschichte zu stehen… ach was soll‘s: Es sind einfach spannende Bücher.

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Besonders beeindruckt hat mich unser Frühjahrstitel »Doch das Messer sieht man nicht« von I.L. Callis, der im März erscheint. Und ich freue mich grundsätzlich auf jedes Buch von Friedrich Ani.

Von wem würden Sie gern auch mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Immer gerne von Thomas Wörtche.

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie eigentlich gern beantwortet?

Gibt es eigentlich langsam genug Krimis?

Hier können Sie die auch beantworten:

Nein.

Gestern antwortete Bettina Deininger, morgen fragen wir Ricardo Barreto

 

 

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