„Es bleibt kompliziert“ – so leitete Thomas Koch, Pressesprecher des Börsenvereins die diesjährige Wirtschaftspressekonferenz ein, auf der die Marktentwicklungen des Jahres 2023 und des ersten Halbjahres 2024 durch Hauptgeschäftsführer Peter Kraus vom Cleff präsentiert wurden.
Zwar habe es 2023 ein stabiles Umsatzwachstum des Gesamtmarktes von 2,8 Prozent gegeben, der aber vor allem durch höhere Buchpreise erreicht wurde. Der Absatz von Büchern war allerdings rückläufig so wie auch die Zahl der Buch-Käufer:innen insgesamt (-2,8 Prozent). Außerdem bedenklich: Auch wenn der Umsatz vor Ort im Vergleich zu 2022 um 2,6 Prozent auf 4,05 Milliarden Euro stieg, ist der Fünf-Jahres-Blick deutlich negativer. Während der Vertriebsweg Online im Vergleich zu 2019 um fast 30 Prozent zulegen konnte, lag der stationäre Verkauf um 5,5 Prozent zurück.
Einen positiven Boost verschaffen weiterhin die Segmente Young Adult und New Adult den Warengruppen Belletristik und Kinder- und Jugendbuch und aktivieren damit auch junge Käufer:innen, die ihre Titel laut der Studie „Bock auf Buch“ zu einem Drittel auf Social Media finden. Bei der noch jüngeren Zielgruppe der 4- bis 6-Jährigen mache sich allerdings das fehlende Vorlesen Zuhause bemerkbar.
Im ersten Halbjahr 2024 setze sich der bisherige Trend fort, auch wenn es das weiterhin wichtige Weihnachtsgeschäft abzuwarten gelte.
Aktuelle Herausforderungen seien u.a. die Nachfolge-Problematik im Buchhandel, zu viele bürokratische Vorschriften sowie das angespannte Konsumklima. Daher brauche es weiterhin die Buchpreisbindung, die im Koalitionsvertrag vorgesehene Verlagsförderung sowie die Repräsentation von Literatur in den Medien. Hier nahm Kraus von Cleff nicht zuletzt die aktuelle Entscheidung des SWR die Sendung „Lesenswert“ von Dennis Scheck zu streichen ins Visier.
Alle Daten sind im neuen „Buch und Buchhandel in Zahlen“ enthalten, das am 1. August erscheint. Alle Informationen finden Sie hier.