Die bayerische LINKE hat am Wochenende die Ochsenfurter Verlegerin Simone Barrientos (Kulturmaschinen Verlag) auf den Listenplatz fünf für die Bundestagswahl gewählt. Der Platz gilt als halbwegs sicher.
Barrientos hat u.a. Bücher von Hermann Kant, Linde Salber und das belletristische Prosawerk von Franz Josef Degenhardt herausgegeben. Sie ist stark in der Flüchtlingsarbeit engagiert und hat einen Teil des Verlagsgebäudes, dass sich im ehemaligen Judenhof von Ochsenfurt befindet für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Im Nachgang des sog. Axt-Attentats war sie Ansprechpartnerin für die internationale Presse.
Der Nominierung vorangegangen war eine Kampfabstimmung zwischen der bayrischen Landesvorsitzenden Uschi Maxim und Simone Barrientos.
Barrientos hat in ihrer Kandidatenrede starke Akzente für Feminismus und Kulturpolitik gesetzt. „Die Linke muss ganz selbstverständlich die politische Kraft sein, die die Kulturschaffenden in diesem Lande vertritt“, sagte die Verlegerin.
Sie rief die Delegierten zur Einheit auf. „Wir treten hier nicht gegeneinander, sondern jede einzelne tritt für Euch an. Hier stehen vier Frauen, die das weibliche Potential in der LINKEN widerspiegeln.“
Simone Barrientos nannte als weiteren Schwerpunkt Migration und Flüchtlingsarbeit. „Wer keine Flüchtlinge will,“, rief sie unter Applaus in den Saal, „muss die Fluchtursachen abschaffen. Die sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge sind politische Flüchtlinge. Sie fliehen vor der globalen neoliberalen Politik. Wirtschaftsflüchtlinge sind die, die aus steuerlichen Gründen ins Ausland abhauen.“
Die bekannte Themenpalette der LINKEN wird durch die Kandidatur von Simone Barrientos bunter. Ihr Schwerpunkte kommt hinzu: „Kulturpolitik und Feminismus“, wie sie sagt.