Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Horst Eckert?

Seit dem 6. Dezember 2020 (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2021 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Heute beantwortet der Schriftsteller Horst Eckert unseren „anderen“ Fragebogen:

Horst Eckert: „Ich arbeite hart daran, mich zu bessern, indem ich zum Beispiel den Ärger produktiv wende und meinen Politthrillern umso mehr Schärfe gebe“

 

Welcher Tag war Ihr schönster letzten Jahr?

Der 15. September, als ich das Manuskript meines nächsten Thrillers Die Stunde der Wut beim Verlag abgab. Die Arbeit daran war mir nicht immer leicht gefallen, umso überzeugter bin ich vom Ergebnis. Und am gleichen Tag erhielt ich für Im Namen der Lüge die Auszeichnung „Silberne Lupe“ des Crime Cologne Festivals. In der Kombination ein unbeschreibliches Gefühl.

Worüber haben Sie sich 2020 am meisten geärgert?

Über die Verbohrtheit und Unvernunft der Coronaverharmloser. Es gäbe geeignetere Themen und vernünftigere Gründe, um auf die Barrikaden zu gehen.

Was war 2020 Ihr schönster Erfolg?

Als mir Heyne nur drei Tage nach Erscheinen von „Im Namen der Lüge“ mitteilte, dass der Roman bereits in die dritte Auflage geht.

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?

Als am Tag darauf der erste Lockdown in Kraft trat, die Buchhandlungen schließen mussten und in der Folge über vierzig Lesungen abgesagt wurden, der Großteil meiner geplanten Tour.

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag im letzten Jahr?

Meine Helden sind die Buchhändler*innen, die auch im Lockdown ihre Kundschaft belieferten und danach mit guten Hygienekonzepten tolle Lesungen veranstalteten. Stellvertretend für viele nenne ich die Altstadtbuchhandlung in Ratingen und die Buchhandlung Volkert in Sulzbach-Rosenberg.

Von welchem Thema wollen Sie im neuen Jahr nichts mehr lesen?

Über die Pandemie. Und dass Kultur nicht systemrelevant sei.

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Über das Ende der Pandemie.

Welchen Fehler aus dem letzten Jahr möchten Sie im neuen Jahr vermeiden?

Mich über Viren, Covidioten und Politiker zu ärgern und darüber zeitweise die Konzentration auf meine Arbeit zu verlieren.

Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?

Raten Sie mal. Aber ich arbeite hart daran, mich zu bessern. Indem ich zum Beispiel den Ärger produktiv wende und meinen Politthrillern umso mehr Schärfe gebe.

Welches Buch hat Ihnen im letzten Jahr besonders viel Freude gemacht?

Late Show von Michael Connelly bei Kampa. Immer wenn Connelly eine neue Hauptfigur kreiert, läuft er zu besonderer Form auf, so scheint es mir.

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Natürlich das, an dem ich gerade arbeite. Nach Im Namen der Lüge und Die Stunde der Wut wird der dritte Fall für Melia Adan und Vincent Veih 2022 bei Heyne erscheinen.

Von wem würden Sie gern auch mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Haben Sie Cornelia Hüppe von der Krimibuchhandlung Miss Marple in Berlin schon mal gefragt?

Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?

Wird die Leipziger Buchmesse im Mai die Rückkehr zum gewohnten Leben zumindest andeuten können?

Hier können Sie die auch beantworten:

Drücken wir mal die Daumen.

Gestern antwortete Klaus Klugemorgen fragen wir Jan Weitendorf von Hacht.

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