Iris Wolff über "Lichtungen" (Klett-Cotta) „Ein Buch für Abenteurer, Fährtenleser, Menschen, die Poesie mögen“

Iris Wolff Copyright Autorinnenporträt: Max Gödecke

Der aktuelle Roman Lichtungen (Klett-Cotta) von Iris Wolff wurde auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert. Ein Roman über zeitlose Freundschaft und darüber, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. Anlass für Fragen:

Worum geht es in dem Buch?
Iris Wolff: Die Lichtungen erzählen eine Geschichte über Freundschaft und Zugehörigkeit, die Prägungen und Festschreibungen der Herkunft, sowie dem Wunsch daraus auszubrechen – angelegt als Reise in die Vergangenheit: aus den deutschsprachigen Ländern der Gegenwart in verschiedene Gebiete Rumäniens während des Kommunismus.

Wie entstand die Idee dazu?
Ich habe Lev liegend im Bett kennengelernt, als Jungen; in dieser kleinen Welt war schon alles ein Stück weit enthalten. Von Anfang an stand fest, sein Leben rückwärts zu erzählen, denn so begegnen wir einander ja auch im „echten Leben“. Man lernt jemanden kennen und wenn sich diese Begegnung verstetigt, dann erfährt man nach und nach, was denjenigen zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch gut verkaufen?
Im besten Fall: Weil er es mochte, liebte, gern durch diese erzählte Welt ging.

Welche Leserschaft soll angesprochen werden?
Abenteurer, Fährtenleser, Menschen, die Poesie mögen.

Welche drei Wörter beschreiben das Buch ideal?
Herkunft, Aufbruch, Ankommen. (Und wenn ein viertes Wort eraubt wäre: Loslassen)

Wie sähe ein Schaufenster gestaltet zum Titel aus?
Vielleicht eines mit dem Zitat von Nelly Sachs: Anstelle von Heimat halte ich die Verwandlungen der Welt.

Franziska Altepost