JOSEPHA, das neue deutsch-polnische Literaturstipendium, ist ein Vorhaben des Verlags edition.fotoTAPETA aus Berlin und des Vereins Crazy4culture, der unter anderem das Künstleratelier Josepha in Ahrenshoop betreibt. Ziel ist es, neue Stimmen der polnischen Literatur in Deutschland bekannter zu machen. Die StipendiatInnen wählt ein Kuratorium zunächst auf der Grundlage eigener Vorschläge aus – in wenigen Jahren soll das Stipendium dann öffentlich ausgeschrieben werden.
Zum JOSEPHA-Kuratorium gehören Fachleute für polnische Literatur aus Warschau wie aus Berlin. Das sind die Übersetzerin und Lektorin Elżbieta Kalinowska aus Warschau, der Verleger Konrad Nowacki aus Warschau, der Buchhändler Marcin Piekoszewski aus Berlin, der Übersetzer Lothar Quinkenstein aus Berlin, die Übersetzerin Dorota Stroińska aus Berlin und der Übersetzer Andreas Volk aus Warschau.
Die Mitglieder dieser JOSEPHA-Jury haben im August 2024 ihre Vorschläge für die erste Shortlist vorgestellt, nun steht die Gewinnerin fest. Mir ihrem Roman HOTEL ZNP ist Izabel Tadra die erste Preisträgerin. Für sie steht damit im Frühjahr 2025 das Atelier Josepha in Ahrenshoop an der Ostsee für einen vierwöchigen Arbeitsaufenthalt offen, das Buch wird in der deutschen Übersetzung im Juni 2025 in der edition.fotoTAPETA veröffentlicht.
Die Verleihung findet am 10.12. um 19 Uhr in Berlin im Polnischen Institut statt.
Die erste Preisträgerin des JOSEPHA_Literaturstipendiums ist Izabel Tadra mit ihrem Roman HOTEL ZNP
Über das Buch: Hotel ZNP ist wahrscheinlich das hässlichste Hotel in Warschau. Es hat jedoch einige Vorteile: Aus den Fenstern hat man einen Blick auf die Weichsel, und in den Schubladen der Nachttische befinden sich Aschenbecher aus Kristall anstelle von Bibeln. Außerdem liegt es auf halbem Weg zwischen den Wohnungen der Hauptfigur und des Mannes, an dem sie sehr interessiert ist. Aus diesem Grund wählt das Paar dieses Tabernakel als Ort für seine heimlichen Treffen. Wie Scheherazade will die Protagonistin Belcia um jeden Preis die Aufmerksamkeit des Objekts ihrer Begierde mit einer endlosen Geschichte über ihr vergangenes und gegenwärtiges Leben auf sich ziehen, in dem Glauben, dass es, solange die Geschichte weiter geht, immer noch eine Chance auf ein Happy End gibt. Aber ist das Ausspinnen einer Geschichte im Kampf um ein gelungenes Leben die richtige Waffe?