Auszeichnungen Ilse-Schwepcke-Preise 2025 gehen an Millay Hyatt und Ursula Martin

Millay Hyatt wird für ihr Buch „Nachtzugtage“ (Friedenauer Presse) mit dem Ilse-Schwepcke-Preis geehrt, ebenso Ursula Martin für ihr Buch „One Woman Walks Europe“ (Honno Press). Die Preise werden in diesem Jahr erstmals vergeben. Mit ihnen werden eine deutschsprachige und parallel eine englischsprachige Neuerscheinung weiblicher Reiseliteratur ausgezeichnet. Sie sind mit 6.000 Euro bzw. 5000 Pfund dotiert.

„Millay Hyatt schreibt in ihrem Buch „Nachtzugtage“ über die besondere Bewegung, die das Bahnfahren mit sich bringt. Sie schreibt über die Dynamik, die Unberechenbarkeit des Reisens, über verpasste Anschlüsse und unverhoffte Begegnungen. Ihr Buch ist eine Gebrauchsanweisung für und eine Liebeserklärung an die Schiene zugleich. Als Philosophin denkt sie außerdem fahrend und schreibend über vieles nach, das auch uns zu denken gibt. Etwa den Umstand, wieviel offener und durchlässiger dieses Europa schon mal war.

So unvorhersehbar und überraschend Umstiege und Anschlüsse sind, ist auch Millay Hyatts Erzählen: In einer wunderbar packenden, sowohl poetischen, als auch klaren Sprache verbinden sich persönliche Betrachtungen und Landeskunde, Stadtatmosphären und Naturschilderungen, in anschaulichen Episoden werden Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen lebendig“, so die Jury für die deutschsprachigen Titel.

Der Jury gehören die Schriftstellerin Antje Rávik Strubel, die Gründerin der Buchhandlung Weltenleser in Frankfurt am Main, Maria Klöcker, sowie die Journalistin Martina Wimmer, die u. a. für Merian und mare arbeitet, an. Im Finale für den Preis für einen deutschsprachigen Titel standen neben dem Buch von Millay Hyatt auch „Bitteres Blau“ von Maike Albath (Berenberg Verlag), „Am Rande“ von Regina Hilber (Theodor Kramer Gesellschaft) sowie „Mein Spitzbergen“ von Birgit Lutz (mareverlag).

„Wir waren uns einig, dass Ursula Martins Buch „One Woman Walks Europe“, in dem sie von ihrer Wanderung von der Ukraine nach Wales berichtet, ein echtes Reiseabenteuer ist, das in einer Reihe mit anderen berühmten Schilderungen langer Fußmärsche stehen sollte. Mit ihrem scharfen Blick und ihrer Begabung für lyrisches Schreiben fängt Martin die Essenz von Orten, Menschen und Ländern auf dem Papier ein. Ihre Tapferkeit, Unabhängigkeit und unerschütterliche Entschlossenheit angesichts außergewöhnlicher Herausforderungen werden Leser:innen aller Geschlechter begeistern, aber es sind vor allem Frauen, die sich von ihrem Text inspirieren lassen werden. Neben einem Reisebericht, der reich an Details über die praktischen Aspekte des Alltags unterwegs ist, behandelt sie schwierige und hochaktuelle Themen auf eine Weise, die dieser fesselnden Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht“, so die Jury für die englischen Titel. Für die Auszeichnung an ein englischsprachiges Buch waren neben Ursula Martins „One Woman walks Europe“ auch „One Ukrainian Summer“ von Viv Groskop, (Ithaka Press) und „Dust and Pomegranates“ von Victoria Whitworth (Apollo) nominiert. Der zuständigen Jury gehören die Schriftstellerin Helena Attlee, die Buchhändlerin Arabella von Friesen und die Autorin Stephanie Yeboah an.

Barbara Schwepcke und Karl-Burkhard Haus, zwei nahe Verwandte, die den Preis initiiert haben, erinnern mit ihm an die engagierte Verlegerin und Herausgeberin der Reihe „The Armchair Traveller“ im Verlag Haus Publishing, London.

„Ich war sehr beglückt von den Worten, mit denen die zwei Jurys die Bücher und ihre Autorinnen beschrieben haben, die sie zu den Finalistinnen des ersten Ilse-Schwepcke-Preis gekürt haben. Ich möchte mich bei allen sechs bedanken“, sagte Barbara Schwepcke. „Meine Mutter wäre begeistert gewesen!“

Karl-Burkhard Haus ergänzt, dass er sich sehr über die Bandbreite der Einreichungen gefreut habe, und: „Mit Millay Hyatt hat die Jury für den deutschsprachigen Raum eine vorbildliche Autorin ausgewählt, die Frauen einen achtsamen und wertvollen Weg zeigt. Ihre Geschichten von der Schiene sind eine sehr gegenwärtige, selbstbewusste und aufmerksame Art der Reiseliteratur von Frauen. Unsere erste Preisträgerin ist für mich ein Glücksfall, mit dem das ganz Team überaus zufrieden ist.“

Weitere Informationen unter: https://www.ilseschwepckepreis.de/

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