Nach Veröffentlichung der neuen PISA-STudie avj appelliert: „Bildungspolitik priorisieren – Investitionen in Schulen und Kitas jetzt!“

Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. (avj) reagiert auf das schlechte Abschneiden von Deutschlands Schüler*innen in der kürzlich veröffentlichten PISA-Studie 2022: „Es gibt zahlreiche wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze, die sich bereits in der Praxis als erfolgreich erwiesen haben. Die avj fordert die politischen Entscheider dazu auf, jetzt ins Handeln zu kommen und in die Entwicklung und Bildung der nächsten Generation zu investieren, die die Zukunft Deutschlands gestalten und weiterentwickeln soll.

Im Rahmen der Frankfurter Erklärung und der Aktion „Lesen für alle!“ fordert die avj ganz konkret die Bereitstellung von Mitteln der öffentlichen Hand für die Ausstattung sowie die Ausbildung von Fachpersonal für Bibliotheken in Kitas, Schulen und Horten, damit alle Kinder Zugang zu Büchern haben. Zudem fordert die avj die Einführung einer verbindlichen Vorlesezeit in Kitas und Grundschulen, um Kinder möglichst früh beim Lesen zu fördern. Unerlässlich ist zudem der Ausbau gezielt wirkender Förderprogramme für leseschwache Kinder und Jugendliche und der Ausbau von Leseförderung in Horten und Ganztagsangeboten, um die Lesekompetenzen nicht-privilegierter Kinder zu stärken.“

Folgende Punkte der PISA-Studie werden von der avj benannt:

„25% aller 15-jährigen Schüler*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügen nicht über die Lesekompetenz, die notwendig für eine erfolgreiche weitere Schul- und Berufsausbildung ist.

Die Lesekompetenz von Schüler*innen mit und ohne Immigrationshintergrund unterscheidet sich zudem stark und zeigt, dass sozio-ökonomische Unterschiede nach wie vor enorm ausgeprägt sind: In Deutschland bildet sich der Unterschied mit 67 Punkte am stärksten ab (A: 65 / CH: 55).

Im Ländervergleich lässt sich zudem festhalten, dass für die sinkenden Kompetenzen der Jugendlichen nicht die Länge des Corona-Lockdowns entscheidend war, sondern vielmehr die Qualität des Fernunterrichts und das Fehlen von Ansprechpersonen für Schüler*innen.

Bemerkenswert ist außerdem, dass nicht die Höhe des Bildungsbudgets ausschlaggebend für eine gute Ausbildung ist, sondern wofür das Budget verwendet wird. Die PISA-Studie benennt hier in allen deutschsprachigen Ländern einen Mangel an Lehrkräften und die schlechte Qualifizierung als besonders wichtig. Auch hier ist Deutschland Vorreiter: 75% aller befragten Schüler*innen lernen an Schulen, die unter Lehrpersonalmangel leiden (A: 33%, CH: 34%).“

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