Die Medienunternehmen Die Welt, Radio 3 RBB, Neue Zürcher Zeitung und ORF-Radio Österreich 1 stellen monatlich die „Sachbücher des Monats“ zusammen. Dieses Mal dabei:
1. Christina von Braun / Tilo Held: Kampf ums Unbewußte. Eine Gesellschaft auf der Couch, Aufbau Verlag, 730 Seiten, € 34,00
2. Matthias Glaubrecht: Das stille Sterben der Natur. Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten, C. Bertelsmann Verlag, 224 Seiten, € 22,00
3. Howard Zinn: Eine Geschichte des amerikanischen Volkes. Übersetzt von Sonja Bonin. Mit einem Vorwort von Norbert Finzsch, März Verlag, 928 Seiten, € 48,00
4. BICC Bonn International Centre for Conflict Studies e.a.: Friedensgutachten 2025 / Frieden retten, transcript Verlag, 156 Seiten, € 15,00
5. David Attenborough / Colin Butfield: Ozeane. Die letzte Wildnis unserer Erde. Übersetzt von Jörn Pinnow, Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), 383 Seiten, € 28,00
6.-7. Gertraud Klemm: Abschied vom Phallozän. Eine Streitschrift, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 120 Seiten, € 20,00
Tim Weiner: Die Mission. Die CIA im 21. Jahrhundert. Übersetzt von Sven Dörper, Peter Robert und Barbara Steckhan, S. Fischer Verlag, 608 Seiten, € 29,00
8. Thomas Harding: Die Einstein-Vendetta. Hitler, Mussolini und die wahre Geschichte eines Mordes. Übersetzt von Nicola T. Stuart, Verlagshaus Jacoby & Stuart, 318 Seiten, € 26,00
9. Oliver Moody: Konfliktzone Ostsee. Die Zukunft Europas. Übersetzt von Tobias Gabel, Enrico Heinemann und Jörn Pinnow, Verlag Klett-Cotta, 522 Seiten, €28,00
10. Andrey Gurkov: Für Russland ist Europa der Feind. Warum meine Heimat mit dem Westen gebrochen hat, Verlag Kiepenheuer Witsch, 282 Seiten, € 24,00
Besondere Empfehlung des Monats August: Prof. Dr.Volker Perthes (United Nations Under-Secretary-General (ret.), Senior Distinguished Fellow, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP),Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit): Michael Mann, Über Kriege. Übersetzt von Michael Bischoff, Laura Su Bischoff und Ulrike Bischoff, Hamburger Edition, 720 Seiten, € 45,00
Mann analysiert das Phänomen des Krieges aus historischer und soziologischer Perspektive. Kriegsgründe und die Motive von Herrschern haben sich, stellt er fest, über verschiedene Epochen kaum verändert; das Gleiche gilt für die Ängste und Emotionen der Soldaten. Herrscher denken meist, dass ihre Entscheidungen, einen Krieg zu beginnen, rational sind. Tatsächlich werden diese Entscheidungen aber oft genug von übertriebenem Selbstvertrauen, einer Unterschätzung des Gegners und seiner Moral und natürlich von der Politik im eigenen Land beeinflusst. Auch die „Tyrannei der Geschichte“ spiele eine Rolle, die Staaten und ihre Führungseliten bestimmte Handlungsmuster immer wieder wiederholen ließe. Die wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Kriegsziele werden öfter verfehlt als erreicht, stellt der Autor fest, und zumindest im zwanzigsten Jahrhundert hätten Aggressoren deutlich mehr Kriege verloren als gewonnen. Hier kann man nur hoffen, dass dieses Muster sich auch im 21. Jahrhundert fortsetzt. (Volker Perthes)
Die Jury: Tobias Becker, Der Spiegel; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Dr. Eike Gebhardt, Berlin; Knud von Harbou, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Unversität Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt; Jörg-Dieter Kogel, Bremen; Dr. Wilhelm Krull, Hamburg; Marianna Lieder, Berlin; Lukas Meyer-Blankenburg, Redaktion Das Wissen, SWR; Gerlinde Pölsler, Der Falter, Wien; Marc Reichwein, DIE WELT; Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar; Wolfgang Ritschl, ORF Wien; Florian Rötzer, krass-und-konkret, München; Norbert Seitz, Berlin; Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien; Prof. Dr. Philipp Theisohn, Universität Zürich; Dr. Andreas Wang, Berlin; Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Zürich.